In den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche erfahren Sie unter anderem, was die deutschsprachigen Wirtschaftsclubs aus Temeswar und Arad am heutigen Donnerstag organisieren.
Die Arbeitslosenrate wuchs im November auf 7,5%, während sie im Oktober noch bei 7,1% lag. Landesweit werden mehr als 680 Tausend Erwerbslose verzeichnet. Davon erhalten nur 2/3 Arbeitslosengeld. In der Zeitspanne Oktober-November dieses Jahres wurden mehr als 157 Tausend Arbeitsstellen abgebaut. Im November 2008 lag die Arbeitslosenrate in Rumänien bei 4,1%. --- Wenige Arbeitsplätze für die Erwerbslosen im Kreis Temesch. Nur 194 Stellen können diese Woche besetzt werden. Die meisten sind für Autofahrer, die wenigsten für Hochschulabsolventen. Die Arbeitslosenrate beträgt im Kreis Temesch 4%. Registriert werden rund 13.500 Arbeitslose, drei Mal so viel wie vor einem Jahr. --- Der durchschnittliche Nettolohn in Rumänien ist im Oktober im Vergleich zu September um 16 Lei und damit nominell um 1,2 Prozent auf 1.375 Lei gestiegen. Inflationsbereinigt hat der Nettolohn 0,9 Prozent zugelegt, teilte das Nationale Institut für Statistik in Bukarest mit. Der durchschnittliche nominelle Bruttolohn stieg ebenfalls, um 1,1 Prozent auf 1881 Lei. Im Vergleich zu Oktober 2008 erhöhte sich der Nettolohn um nominell 3,6 Prozent. Inflationsbereinigt war dies allerdings ein Minus von 0,7 Prozent. Die höchsten Durchschnittslöhne wurden im Bereich Flugwesen verzeichnet, die niedrigsten im Hotel- und Gaststättenwesen.
Der Termin für die Entscheidung zwischen der Staatsrente und dem Staatsgehalt lief gestern ab. Die Rentner, die zusätzlich im Staatssektor arbeiten und insgesamt mehr als 1.693 Lei verdienen, mussten sich für eines der Einkommen entscheiden. Für diejenigen, die sich nicht schriftlich entschlossen haben, hören die Arbeitsverhältnisse automatisch auf. Die Maßnahme wurde getroffen, um öffentliche Gelder einzuspraren. Gemäß der öffiziellen Daten arbeiten mehr als 20 Tausend Rentner im Staatssektor. Durch die Beschränkung der Gehalts- und Rentenkummulierung werden rund 60 Millionen Lei jährlich eingestart. An der Temeswarer Politechnika entschlossen sich die meisten Professoren für die Rente. Sie erklärten sich jedoch bereit, freiwillig und unentgeltlich weiter an der Universität mitzuarbeiten – erklärte der Rektor Nicolae Robu. --- Die Rentner erhalten ihr Einkommen in diesem Monat früher. Die Postboten verteilen das Geld in der Zeitspanne 14. – 24. Dezember. Gleichzeitig werden die kostenlosen Bahnkarten sowie die Bestätigungen der Geld-überweisungen in den Bankkonten verteilt. Die Post gab bekannt, ihre Angestellten werden den Vertrieb starten, sobald das Geld bei ihr ankommt.
Die neuen Bestellungen im Industriebereich auf dem in- und ausländischen Markt stiegen im Oktober um nominell 5,9% im Vormonatsvergleich, fielen aber im Vorjahresvergleich um 12,5%. Dies teilte das Nationale Institut für Statistik in Bukarest mit. Die Preise der Industrieproduktion sind im Oktober im Vormonats-vergleich um 0,3 Prozent gestiegen. Im Vorjahresvergleich waren die Industriepreise um 0,7 Prozent niedriger. Preissenkungen wurden in den vergangenen zwölf Monaten bei Erzeugnissen der Energieindustrie und bei Halbwaren verzeichnet. Gestiegen sind die Preise unter anderem bei lang- und kurzlebigen Konsumgütern sowie bei Kapitalgütern. In den ersten 10 Monaten des Jahres wurde ein Rückgang von 19,7% verzeichnet, so die statistischen Daten weiter. --- Rumänien sei ein viel stabilieres Land im Vergleich zu anderen Staaten – meinen die Finanzexperten. Grund dafür sei vor allem das breite Tätigkeitsportfolio, das ein Vorteil für die Anziehung von Investitionen bedeutet. Die Fachleute schätzen ein, dass das Vertrauen der Investoren schwieriger in den Schwellenländer nach der Krise gewonnen werden kann. Erwartet werde erstmal eine globale Kisenüberwindung. Erste Schritte im Bereich der Neuinvestitionen könnten daher von den Unternehmen getätigt werden, die bereits auf dem inländischen Markt präsent sind. Seit dem Jahresanfang fielen die direkten Auslandsinvestitionen in Rumänien auf 3,5 Milliarden Euro – so die Nationalbank. --- Der Internationale Währungsfonds legte keinen Termin für einen neuen Rumänienbesuch fest, die IWF-Fachleute seien aber bereit, nach Bukarest zu kommen, sobald die inländischen Behörden dafür bereit sein würden. Der IWF-Vertreter in Rumänien, Tony Lybek erklärte, die rumänischen Behörden verspäteten bereits die Durchführung der mit der internationalen Delegation vereinbahrten Steuermaßnahmen aus verschiedenen Gründen. Das Ziel für den Haushaltsdefizit sei auf 7,3% des Bruttoinlandsprodukts verhandelt worden, so Lybek. Er erklärte sich zuversichtlich, dass sich die Behörden bemühen werden, dieses Ziel auch zu erreichen.
Die EU-Gelder stehen weiterhin im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit für Behörden und Vereine in West-Rumänien. 213 Projekte wurden innerhalb des Regionalen Operationellen Programms für Anziehung von EU-Fonds eingereicht. Diese sind im Wert von 590 Millionen Euro, während Rumänien bis 2013 durch dieses Programm nur über 416 Millionen Euro verfügt. Von den eingereichten Projekten wurden bereits für 54 Verträge abgeschlossen, und weitere 159 sind in einer oder anderen Evaluierungsphase. Falls all diese Projekte angenommen werden, benötigen sie eine Förderung von 480 Millionen Euro – erklärte Sorin Maxim, der Geschäftsführer der Regionalen Entwicklungsagentur 5-West. Die Agentur ist zuständig für die Landeskreise Temesch, Arad, Karasch-Severin und Hunedoara. Unter den Projekten, für welche bereits Verträge abgeschlossen wurden, zählen die Modernisierung der Landstraße Periamosch – Großsanktnikolaus, der Umgehungsstraße bei Busiasch, des Altenheimes Hatzfeld sowie die Ausrüstung der Notstation des Kreiskrankenhauses Diemrich.
Die Mitglieder des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat treffen sich heute Abend in Temeswar. Auf dem Programm steht eine Gesprächsrunde zum Thema „Dezember 1989 – Revolution in Temeswar“. Es wirken mit Prof. Miodrag Milin, von der West Universität Temeswar und Prof. Mariana Cernicova, von der Politehnica, sowie Mirko Atanakovic, damaliger Generalkonsul Jugoslaviens in Temeswar, der über sein Konsulat als wohl Einziger über die Ereignisse in den Westen direkt berichtete, sowie der orthodoxe Pfarrer von Biled, Radu Reja, der seine Gläubigen spontan in einer Prozession zur Unterstützung der Proteste nach Temeswar führte. Zudem bieten die Veranstalter eine Ausstellung über 1989, organisiert vom aus dem Banat stammenden Wiener Sammler Dorel Usvad. Das Wirtschaftstreffen beginnt um 19 Uhr und findet im Parc-Saal des Hotels Continental statt. --- Auch die Mitgleder des Arader Wirtschaftsclubs treffen heute zusammen. Anlass dazu gibt die Eröffnung des Restaurants innerhalb der neuen Waterhause der Contor-Gruppe sowie die Einweihung der Kunstgalerie mit der Malereiausstellung „Arad und nicht nur“. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr.
Mit diesen Informationen endet auch die letzte Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins in diesem Jahr. Über diese letzterwähnten beiden Veranstaltungen der Wirtschaftsclubs werden wir an den kommenden Tagen noch berichten. Nächsten Donnerstag laden wir Sie zu einer Sondersendung zum 20. Jahrestag der Rumänischen Revolution, am 24. Dezember planen wir ein Weihnachtsspezial des FunkForums mit Advents- und Weihnachtsbeiträgen aus der gesamten Region und am 31. Dezember einen Rückblick auf die Vereinstätigkeit im Jahr 2009. Zu neuen Ausgaben des Wirtschaftsmagazins erwarten wir Sie am ersten, zweiten und dritten Januar-Donnerstag – dann mit einem Wirtschaftsrückblick 2009 bzw. einer Vorschau auf das Wirtschaftsjahr 2010 und mit einer neuen Ausgabe der Hinweise aus der Rechtspraxis. Bis dahin aber wünsche ich Ihnen noch eine besinnliche Adventszeit, Frohe Feiertage und einen guten Rutsch ins neue und hoffentlich bessere Jahr 2010!
Adrian Ardelean, Temeswar, 10.12.2009 |