Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche - 03.09.2009


Die Flughäfen aus Temeswar und Arad schließen sich nicht mehr zusammen. Dies erklärte der Vorsitzende des Temescher Kreisrates Constantin Ostaficiuc, Er sagte, das Fusionsprojekt sei nachteilig für Temeswar. Somit wurde das Projekt zur Gründung der Banater Flughafengesellschaft begraben. Der Initiator des Projekts, Verkehrsminister Radu Berceanu, erklärte sich überrascht von den lokalen Auseinandersetzungen mit falschen Zielen. Er sicherte eine Finanzierung der Modernisierungsarbeiten an der Landebahn des Temeswarer Flughafens im Wert von 9 Millionen Lei zu. Andererseits forderte der Arader Bürgermeister Gheorghe Falca die Stadträte auf, innerhalb der heutigen Sondersitzung gegen das Projekt der Flughäfenfusion zu stimmen. Somit wollte er den Temeswarern beweisen, dass Arad hiermit nicht interessiert sei, Vorteile aus dieser Sache für sich zu gewinnen.

Das Programm zur Erneuerung des Fuhrparks in Rumänien wird fortgesetzt. Eine 3. Phase begann am 1. September und hält bis zum 11. Dezember an. Verschrottet sollen diesmal 28.500 Altautos werden. Für den Ankauf eines Neuwagens erhalten die Eigentümer eines über 10-jahre-alten Autos eine Abrwackprämie im Wert von bis zu 3.800 Lei. Neu ist die Vorschrift, wonach ein Eigentümer mehrere Autos verschrotten darf. Das Umweltministerium erhofft sich in diesem Jahr 60.000 Autos älter als 10 Jahren aus dem Verkehr zu ziehen.

Der 1. September brachte auch Preiserhöhungen mit sich:
Die Temeswarer zahlen mehr Geld für Wasser und Abwasser. Die Stadträte bewilligten Ende Juli eine Preiserhöhung um 5% und rechtfertigten die Entscheidung duch den Ausgleich mit der Infationsrate. Ein Kubikmeter kaltes Wasser kostet nun 2Lei28 und ein Kubikmeter Abwasser 1Leu44.
Auch die Zigaretten wurden um 40 Bani teurer. Die Verbrauchersteuer wurde um 7 Euro auf 64 Euro für ein Tausend Zigaretten erhöht. Ab dem nächsten Jahr sollen weitere 10 Euro hinzukommen, was insgesamt eine Preiserhöhung um einen Leu pro Päckchen bedeuten wird.

Ebenfalls am 1.s September startete auch das Sozialprogramm „Schwarzmeerküste für alle”. Bis zum 18. Oktober kann man einen billigeren Urlaub am Meer verbringen. Die bereitstehenden 7.500 Plätze waren bereits am Dienstag für die erste Woche ausgebucht. Die Zahl der Plätze kann steigen, wenn sich auch andere Hotels dem Programm anschließen. Ein Paket von 6 Übernachtungen inklusive Frühstück kostet zwischen 159 und 495 Lei, abhängig von der Sternenzahl des Hotels. Die Touristen, die für dieses Programm über Reiseagenturen buchen, erhalten hinzu einen Gutschein, mit dem sie kostenlos eine der Sehenswürdigkeiten Dobrudschas besuchen können.

Mehrere Stadtverwaltungen verloren die Regierungsgelder für die thermische Rehabilitierung der Wohnungen. Grund dafür war der verlangsamte Projektablauf. Zu den Verlierern zählt die Ortschaft Petroscheni. Auch die Stadt Hunedoara erhielt nur eine Million Lei von den 12 Millionen, die ihr zur Verfügung standen. Andererseits stieg die Finanzierung der Projekte in Temeswar um 12 Millionen Lei. Die Gelder wurden mit der Zustimmung der Verliererortschaften umdisponiert mit der Bedingung, dass diese auf eine Warteliste für das nächste Jahr eingetragen werden.

Die Regierung verschiebt den Termin für die Heranziehung von Finanzierungen seitens der Europäischen Investmentbank. Damit sollen die Arbeiten an der Autobahnstrecke Arad-Temeswar-Lugosch getragen werden. Der Termin wurde vom 30. November dieses Jahres auf den 15. Fabruar 2010 verlegt. Von den vorgesehenen 200 Millionen Lei wurden bisher nur 12 Millionen beantragt. Die Rumänische Gesellschaft für Landstraßen und Autobahnen schloss den Vertrag mit der Europäischen Investmentbank im Jahr 2003 ab.

42 Projekte für Modernisierungsarbeiten an Land- und Umgehungsstraßen in der West-Region Rumäniens werden aus europäischen Gelder finanziert. Der Gesamtwert dieser Projekte innerhalb des Regionalen Opperationellen Programms 2007-2013 beträgt 285 Millionen Euro. Für den Kreis Karasch-Severin wurden 5 Projekte im Wert von 44 Millionen Euro eingereicht, für den Kreis Temesch 7 Projekte im Wert von 50 Millionen Euro, für den Kreis Arad 12 Projekte im Wert von 99 Millionen Euro und für den Kreis Hunedoara 18 Projekte im Wert von 92 Millionen Euro. Von diesen 42 Projekten wurden bereits 8 bewilligt, die anderen 34 befinden sich in verschiedenen Phasen der Evaluation.

11 Tausend Angestellte der Rumänischen Bahngesellschaften sollen entlassen werden. Damit könnten die Bahngesellschaften für Güter- und Personenverkehr die vorgesehene Gehaltskürzung um 40% durchführen. Die Gewerkschaften verlangten Kompensierungszahlungen von 24 Gehältern für die Entlassenen. Die Haushalte der beiden Gesellschaften könntensich aber diese Ausgaben nicht leisten, verlautete es vom Verkehrsministerium. Ein Beschluss zur Umstrukturierung der Bahngesellschaften soll kommende Woche getroffen werden.

Die Gewerkschaften der Lehrkräfte und das Erziehungsministerium fanden Lösungen zur Kürzung der Personalausgaben. Die beiden Seiten waren sich einig, wie die Einsparungen von 15,5% erzielt werden sollen. Gestrichen werden die Prämien-gelder von 2%, der Verdienstgehalt sowie die Zuschüsse für den ländlichen Raum. Eine weitere Maßnahme wäre noch die Rückkehr an die Wochennorm von 18 Stunden für Lehrkräfte mit einer Arbeitserfahrung von über 25 Jahren.

Das Maschienenbauwerk Reschitza verzeichnete in der ersten Jahreshälfte einen Verlust von 20 Millionen Lei. Der Produzent von Motoren und Turbinen verdreifachte seine Verluste seit Jahresanfang. Grund dafür war die Erhöhung der Ausgaben um runde 15%. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres nahm das Unternehmen knappe 84 Millionen Lei ein.

Das österreichische Straßenbauunternehmen Strabag erstellte in der ersten Jahreshälfte in Rumänien Arbeiten im Wert von rund 66 Millionen Euro, um fast ein Drittel weniger als in derselben Zeitspanne des Vorjahres. Die Angestelltenzahl sank im Vorjahresvergleich um 7%. Strabag ist seit 1991 in Rumänien präsent und führte im vergangenen Jahr Arbeiten im Wert von 273 Millionen Euro durch.

Die rumänische Weinproduktion verzeichnet Wachstum. Die Arbeitgeber aus dem Bereich Rebe und Wein schätzen für dieses Jahr eine Produktion von 6 Millionen Hektolitern, um 5 bis 10% mehr als der Mittelwert der letzten Jahre. Ziel des Patronats ist es, die Verkäufe in diesem Jahr auf dem Stand von 2007 zu behalten und somit rund 450 Millionen Euro zu erwirtschaften. Die besten Produktionen werden in der Dobrudscha und im Banat erwartet. Was die internationalen Märtke anbelangt, verzeichneten die rumänischen Weine in den letzten 5 Monaten einen Rückgang um 72 Prozent. Rumänien exportiert Wein nach Deutschland, Bulgarien, Dänemark, Estland, Russland, Großbritanien, Indien, China und in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Wirtschaft Rumäniens wird in der 2. Jahres-älfte des kommenden Jahres wieder steigen. Dies gab die Ratingagentur Moody´s bekannt. Für dieses Jahr sehen die Finanzanalysten eine Verringerung des Brutto-Inlands-Produkts um 8,9%. Rumänien könnte besser abschneiden, wenn die europäische Wirtschaft einen Aufschwung in der 2. Jahreshälfte dieses Jahres erlebt. Moody´s ist die einzige Ratingagentur, die noch Rumänien als Investitionsstandort empfiehlt, nachdem Fitch sowie Standard & Poor's das Land als „spekulativ” eingestuft haben.

Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf die Quotierungen der rumänischen Nationalbank von gesternnachmittag:
ein Euro wurde auf 4 Lei 23 bewertet und ein US-Dollar auf 2 Lei 98. 100 ungarische Forint waren heutevormittag 1 Leu 53 wert und 100 serbische Dinar 4 Lei 53. Ein Gramm Gold kostet 91 Lei und 47 Bani.

Hiermit endet auch die heutige Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit weiteren Wirtschaftsthemen melden wir uns in 7 Tagen zurück. Dann berichten wir unter anderem über ein Informationszentrum für Touristen in Wolfsberg und geben Ihnen die monatlichen Hinweise aus der Rechtspraxis. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

 Adrian Ardelean, Temeswar, 03.09.2009
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