Die langersehnte Autobahn West wird Wirklichkeit. Sie soll die Verbindung der West-Region Rumäniens mit der ungarischen Autobahn über die Strecke Temeswar – Arad – Nadlak – Szeged sichern. Als Erstes starten die Arbeiten an der Umgehungsstraße bei Arad im Autobahnformat. Mit den Arbeiten an dem sogenannten “Arad-by-Pass-Projekt” wurde infolge einer Ausschreibung im Monat April eine spanisch-österreichische Arbeitsgemeinschaft beauftragt. Das Joint-Venture der Baukonzerne FCC und PORR weihte vergangene Woche ihren neuen Sitz in Arad ein. Adi Ardelean berichtet.
FCC Construccion ist eines der stärksten Bau-unternehmen Spaniens, das in Rumänien präsent ist, und PORR-Construct ist eines der ältesten und größten internationalen Konzerne in Österreich. Beide legten Hand an und gewannen die Arbeiten für das Arad-by-Pass-Projekt. Das 12-Kilometer-lange, zweispurige Autobahnprojekt umfaßt die Planung, sämtliche Straßenbauarbeiten und die elektrotechnische Ausrüstung. Vorgesehen sind 4 Verkehrsknoten und 13 Brücken, darunter eine 515-Meter-lange und 27-Meter-breite Brückenkonstruktion über den Marosch-Fluß. Die Gesamtkosten des Auftrags belaufen sich auf 107 Millionen Euro. Die Bauzeit ist für 24 Monate geplant.
Für die Region um die Stadt Arad ist das die größte Investition. Ranglistenführer war bisher das Chemische Kombinat bei Glogowats während des kommunistischen Regimes, von dem mittlerweile nur eine Ruine trauriger Erinnerung übrig geblieben ist. Arad-by-Pass soll diese Investition überschreiten und ein Markenzeichen für die Stadt werden – erklärte Bürgermeister Gheorghe Falca, der seine volle Unterstüzung dem Projekt zusichert.
Das Joint-Venture FCC-PORR beschloss, ihren Arbeitssitz in einem neuen Bürogebäude unweit vom Arader Flughafen einzurichten. Das sogenannte Waterhouse liegt 600 Meter von der künftigen Autobahn entfernt und wurde von Contor-Group gebaut. Es erfüllt die Bedingungen eines Bürogebäudes erster Klasse, wie Tudor Caracioni, der Geschäftsführer der Contor-Gruppe, behauptet.
Das Waterhouse wird zudem ein modernes Restaurant nach den neuesten Richtlinien der Europäischen Union beherrbergen. Für einen Platz im Arader Bürogebäude bewarb sich desweiteren das Beratungsunternehmen des Rumänischen Verkehrsministeriums, das die Verbindung mit der spanisch-österreichischen Arbeitsgemeinschaft während der Projektdurchführung sichern wird. Für die Österreicher von PORR stellt der neue Sitz den Mittelpunkt ihrer Rumänientätigkeit in den kommenden Jahren dar, so Geschäftsführer Mario Pröll.
Adrian Ardelean, Arad, 02.07.2009 |