Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche - 19.02.2015

Die Wirtschaftmeldungen dieser Woche beinhalten Aktuelles aus den verschiedenen Wirtschafsbereichen, Statistiken aus der Landeswirtschaft sowie die aktuellen Wechselkurse. Hören und lesen Sie hier mehr dazu!



Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:

Wirtschaftsaktuelles aus Rumänien:

Der Erdgaspreis für die Bevölkerung und für Heizwerke steigt in diesem Jahr um 7 Prozent. Unklar ist es noch, ob die Maßnahme am 1. April oder am 1. Juli in Kraft tritt. In den kommenden zwei Jahren sind Preiserhöhungen von jeweils 5 Prozent vorgesehen, verlautete es seitens der Regulierungsbehörde im Energiebereich ANRE zitiert von der heutigen ADZ. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Kommission forderten die Regierung in Bukarest auf, den regulierten Gaspreis pro Megawattstunde am 1. April von 53,3 Lei auf 62 Lei zu erhöhen. Für Unternehmen ist der Gaspreis seit dem 1. Januar 2014 liberalisiert.

Das Abwrackprogramm „Rabla“ zur Erneuerung des rumänischen Fuhrparks wird ausgeweitet. Verschrottet werden können Autos, die älter als acht Jahre sind. Es sollen insgesamt 25.000 Abwrackprämien zur Verfügung stehen, 5000 mehr als im vergangenen Jahr - und das Budget soll um 33 Prozent auf 200 Millionen Lei erhöht werden. Der sogenannte Öko-Bonus für den Erwerb von weniger umweltbelastenden Fahrzeugen wird von 500 auf 1.500 Lei erhöht. Die Finanzierungsrichtlinien stehen seit dieser Woche zur öffentlichen Debatte, erklärte Umweltministerin Gratiela Gavrilescu der ADZ gegebüber.

Ein rumänischer Staatsbürger verbraucht monatlich 3,2 kg Fleisch und bezahlt dafür 51 Lei, d.h. etwa ein Viertel der monatlichen Ausgaben für Lebensmittel und Getränke. Der Fleischkonsum ist von 6 kg monatlich im Jahr 2009 auf fast die Hälfte gesunken und liegt somit unter dem EU-Durchschnitt. Am meisten wird in Rumänien Brot gegessen. Mit 10 kg im Durchschnitt pro Monat liegen die Rumänen über dem EU-Durchschnitt. Gemüse und Gemüsekonserven essen die Rumänen durchschnittlich 4,2 kg im Monat. Der monatliche Warenkorg beinhaltet desweiteren Milchprodukte, Getränke und sonstige Lebensmittel wie Öl, Mehl, Zucker oder Schokolade. Rund zwei Fünftel des monatlichen Gesamteinkommens werden für Lebensmittel und nicht-alkoholische Getränke ausgegeben. Den monatlichen Warenkorb der Rumänen analysierte die deutsche Außenhandelskammer in Bukarest anhand der Staststikdaten Ende 2014.

Der deutschsprachige Wirtschaftsclub DWC Banat hielt vergangene Woche das erste Jahrestreffen seiner Mitglieder ab. Als Ehrengäste eingeladen waren der neue Vorsitzende des Deutschen Regionalforums Banat Johann Fernbach und der Geschäftsmann Valerian Laval, der ein gemeinsames Projekt des DWC Banat und der Temeswarer Westuniversität zum Ausbau eines deutschsprachigen Studienganges im Bereich der Wirtschaftsinformatik präsentierte. Das nächste Monatstreffen des deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat ist am 12. März. Es geht dabei um eine gemeinsame Veranstaltung mit der österreichischen Außenhandelskammer. Mehr darüber erfahren sie bei uns im nächsten Wirtschaftsmagazin Anfang März.

Daten aus der rumänischen Landeswirtschaft vom Nationalen Statustikamt und von der Nationalbank:

Die Verbraucherpreise stiegen im Januar dieses Jahres um 0,4 Prozent im Vormonatsvergleich, ebenfalls plus 0,4 Prozent waren es auch gegenüber Januar letzten Jahres. In den letzten zwölf Monaten wuchs die Inflation durchschnittlich um 1 Prozent. Die  Preise stiegen im Januar gegenüber Dezember für Nahrungsgüter um 0,5 Prozent und für Nicht-Nahrungsgüter um 0,2 Prozent. Die Dienstleistungspreise waren um 0,6 Prozent höher als ein Monat davor. Die Nationalbank korrigierte Anfang Februar ihre Inflationsprognose für dieses Jahr von 2,2 auf 2,1 Prozent nach unten. Im vergangenen Jahr betrug die durchschnittliche Inflationsrate 1,1 Prozent.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Rumäniens legte im vergangenen Jahr um 2,9 Prozent zu. Das Wachstum lag im letzten Quartal des vergangenen Jahres bei 0,5 Prozent gegenüber dem dritten Quartal bzw. bei 2,5 Prozent gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres. Das Wirtschaftswachstum lag damit im vergangenen Jahr über den Prognosen der Regierung und der Weltbank, die 2,3 bzw. 2,6 Prozent vorsahen. Die EU-Kommission hatte kürzlich die Wachstumsprognose für Rumänien von zwei auf drei Prozent angehoben. Der Anstieg des BIP ist auf die Exporttätigkeit und auf den Aufschwung des Konsums zurückzuführen – verzeichnet die deutsche Außenhandelskammer in Bukarest. Für 2015 werde sich das BIP-Wachstum auf über 2% belaufen. Aber eine Steigerung des BIP von 2-3% sei für Rumänien nicht ausreichend, da das Land noch viel Nachholbedarf habe. Unbedingt notwendig seien Investitionen, die im letzten Jahr sehr mager ausgefallen sind – so die AHK weiter.

Die ausländischen Direktinvestitionen verzeichneten im vergangenen Jahr ein geschätztes Volumen von 2,4 Milliarden Euro. Damit waren sie um knapp 11 Prozent niedriger als ein Jahr davor. Die Darlehen der ausländischen Muttergesellschaften an die rumänischen Tochtergesellschaften oder Zweigstellen beliefen sich Ende Dezember auf minus 155 Millionen Euro. Die verlustbereinigten Kapitalbeteiligungen kamen auf geschätzte 12,5 Milliarden Euro. 2013 betrugen die ausländischen Direktinvestitionen 2,7 Milliarden Euro und waren damit um fast 27 Prozent höher als 2012. Die höchsten Investitionen wurden mit rund 9,5 Milliarden Euro im Jahr 2008 verzeichnet.

Die Leistungsbilanz Rumäniens verzeichnete im vergangenen Jahr ein Defizit von fast 700 Millionen Euro. 2013 waren es noch rund 1,2 Milliarden Euro und 2012 rund 5 Milliarden. Der Fehlbetrag in der Handelsbilanz lag bei 5,5 Milliarden Euro. Die Außenverschuldungsrate Rumäniens lag Ende Dezember bei rund 38 Prozent, 2013 waren es rund 43 Prozent. 

Die Außenverschuldung Rumäniens lag Ende Dezember bei rund 94 Milliarden Euro und war damit um 3,8 Milliarden Euro niedriger als Ende 2013. Die mittel- und langfristige Außenverschuldung Rumäniens kam dabei auf rund 76  Milliarden Euro, das sind rund 80 Prozent der gesamten Außenverschuldung. Damit sank sie gegenüber Ende Dezember 2013 um 3,5 Prozent. Verringert hat sich auch die  kurzfristige Außenverschuldung. Sie betrug Ende Dezember rund 18 Milliarden Euro und war damit um 5,6 Prozent niedriger als Ende 2013 – verzeichnet die Wirtschaftsseite der ADZ-onlineausgabe. 

Hier auch die aktuellen Wechselkurse:

Die Nationalbank Rumäniens legte am heutigen 19. Februar folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei44 quotiert – das ist ein Ban mehr als vergangene Woche aber ein Ban weniger als gestern – und ein US-Dollar mit 3Lei89 – ein Ban weniger als vergangene Woche und ebenfalls ein Ban weniger als gestern. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag heute Mittag bei 1Leu45 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei67. Ein Gramm Gold wurde heute auf 152 Lei und 61 Bani geschätzt – das ist rund ein Leu weniger als vergangene Woche aber rund 1 Leu mehr als gestern.

Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in zwei Wochen wieder hier. Nächsten Donnerstag laden die deutschsprachigen Redaktionen aus Rumänien und Ungarn zum monatlichen Funkmagazin ein. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 19.02.2015
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