Der gebürtige Banater Stefan W. Hell ist seit Mittwoch Nobelpreisträger für Chemie, nebst den US-Amerikaner Eric Betzig und William Moerner. Hell ist Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Er stammt aber aus dem Kreis Arad, genauer aus der Kleinstadt Sanktanna, wo er seine Kindheit verbracht hat. Mit 15 Jahre reiste er mit seiner Familie aus, doch spielen Rumänien und das Banat auch heute noch eine Rolle in seinem Leben. Die hiesige Erziehung sei ein Baustein seines Erfolgs verriet er in einem Telefoninterview für Radio Rumänien Temeswar.
Im zweiten Beitrag hören Sie Auszüge aus der Pressekonferenz im Max Planck Institut in Göttingen, die nach der Bekanntgabe des Nobelpreis-Komitees stattfand.
Stefan Hell ist gemeinsam mit den US-Amerikanern Eric Betzig und William Moerner Gewinner des Chemie-Nobelpreises. Sie erhalten die Auszeichnung für die Entwicklung der superauflösenden Fluoreszenz-Mikroskopie. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt. Stefan Hell ist Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und Leiter des Deutschen Krebsforschungs-Instituts in Heidelberg.
Er wurde am 23. Dezember 1962 in Arad geboren, wuchs in Sanktanna auf, wo er auch die Schule besuchte. 1977 war er ein Jahr lang Schüler im Temeswarer Nikolaus Lenau-Lyzeum. Somit ist das Lenau-Lyzeum die einzige Schule in Rumänien mit zwei Nobelpreisträgern: Hertha Müller und Stefan Hell.
1978 wanderte der 15-jährige Stefan Hell mit seinen Eltern nach Deutschland aus. Er studierte Physik an der Universität Heidelberg und machte 1990 seinen Doktortitel summa cum laude. Seit 2012 ist er Ehrenmitglied der Rumänischen Akademie. Im selben Jahr wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Arader Universität Vasile Goldis verliehen. Stefan Hell hält die Verbindung zur Heimatortsgemeinschaft Sanktanna, die im Laufe der Jahre mehrmals seine wissenschaftliche Verdienste hervorgehoben hat.
Nach der Ankündigung des Nobelpreis-Komitees gab es gestern Mittag eine Pressekonferenz im Max Planck Institut in Göttingen.
Stefa W. Hell nahm 2012 in Arad den Titel Doctor Honoris Causa der Vasile-Goldis-Universität entgegen (Foto: Daniel Albu UVVG Arad)