Radio Temeswar

Banatour.eu – ein grenzüberschreitendes Reiseportal für das Banat

„Die Wiederbelebung des grenzüberschreitenden Tourismus durch inovative Dienste zum Wohlergehen der örtlichen Gemeinschaften“. Klingt kompliziert wie jeder Titel eines europäischen Projekts. Vereinfacht handelt es sich dabei um ein Projekt, das sich vornimmt, den Tourismus im historischen Banat auf beiden Seiten der Donau in Rumänien und in Serbien zu fördern. Die Ergebnisse wurden gestern innerhalb einer Konferenz vorgestellt. Adi Ardelean war dabei und berichtet.



Die grenzüberschrietende Zusammenarbeit wird hauptsächlich aus Geldern der Europäischen Union gefördert. In diesem Fall geht es um ein Projekt im Wert von 330.000 Euro. Finanziert wurde damit die Erstellung eines online-Portals für Tourismus mit all dazu gehörenden Tätigkeiten von dem Bereisen der Gegend, Dokumentation und Fotoshooting bis hin zum Datenbündeln und Webdesign. Unter banatour.eu findet man mehr als 500 Sehenswürdigkeiten aus den Kreisen Temesch und Karasch-Severin und 150 aus Serbien sowie mehr als 100 touristische Trasséen auf beiden Seiten der Donau. Die Internetseite beinhaltet die Informationen, die ein potentieller Tourist braucht, der eine Banat-Reise starten möchte – und das alles dreisprachig: Rumänisch, Serbisch und Englisch – sowie eine interaktive Landkarte mit tausenden Fotos und benutzerfreundlichen Applikationen, die beispielsweise den Erwerb von Tickets für verschiedene Kulturveranstaltungen oder das Buchen von Unterkunft- und Verpflegungsmöglichkeiten erleichtert. Der rumänische Partner des Projekts ist der Verein Tehimpuls aus Temeswar, vertreten durch Raluca Cibu-Buzac von der Regionalen Entwicklungsagentur West:

Neu dabei ist die Interaktivität. Das Portal ist ein komplexes interaktives Werkzeug für den Besucher, der auf Reise ins rumänische oder serbische Banat kommt. Desweiteren möchte ich hervorheben, dass die vorhandenen Informationen von unseren Teams gesammelt, gecheckt und gepostet wurden, sie sind aktuell und geprüft. Die vorgestellten Routen wurden von unseren Mitarbeitern per Fahrrad, zu Fuß oder mit anderen Fortbewegungsmitteln durchquert, sodass die geposteten Informationen der Wirklichkeit getreu und hoch aktuell sind.

Das Projekt soll nun auf rumänischer Seite auch auf die Kreise Arad und Hunedoara erweitert werden. Der Partner auf serbischer Seite ist die sozio-wirtschaftliche Entwicklungsagenur Banat in Großbetschkerek, vertreten durch Irena Zivkovic:

Das Projekt ist sehr wichtig für uns. Wir konnten dadurch Informationen von allen am Tourismus Beteiligten sammeln: aus dem öffentlichen und aus dem privaten Bereich, sowie von den Zivilorganisationen. Desweiteren haben wir konkrete Kontakte zu unseren Nachbarn geknüpft, von denen wir bisher wenig bis gar nichts wußten. Das wichtigste Ergebnis dieses Projekts ist sicherlich das online-Portal, es gibt aber mehrere Ergebnisse. Das zweit-wichtigste ist die Tatsache, dass wir im Tourismusbereich Clusters für das gesamte serbische Banat strukturieren konnten. Das bietet eine feste Grundlage für die Entwicklung des regionalen Tourismus.

Das Projekt wird heute und morgen mit einer grenzüberschreitenden Banater Tour beendet. Besichtigt werden unter anderem die Knoblauch-Apotheke in Orawitz, die älteste Bergbauapotheke und die Banater Semmeringbahn, die Bergbahn Orawitz-Annina, sowie ein Weingebiet mit Weinkeller jenseits der Donau und der Naturpark Stari Begej. Bei der Projektvorstellung waren auch Vertreter der örtlichen Tourismusbranche anwesend. Monica Sere leitet die Temeswarer Reiseagentur Redona Travel und Ramona Lambing ist eine rumäniendeutsche Reisekauffrau, die sowohl in Deutschland als auch in Rumänien im Tourismusbereich tätig ist und in Temeswar die Reiseagentur Passage leitet.

Foto: der Verfasser

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 09.04.2014
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