Maskenball zum Fasching im Karansebescher Kolping-Haus
Das Banater Bergland wurde in den vergangenen Jahren zu einer Hochburg des Faschingstreibens bei den Rumäniendeutschen. Nudel-, Bratwurst- oder Krapfenparties, Maskenbälle und Straßenparaden werden jedes Jahr in den Ortschaften des Berglands organisiert. Zum ersten Mal nach einer langen Unterbrechung wurde die Tradition des Faschingsfestes in diesem Jahr in Karansebesch wieder aufgenommen. Die Initiative dazu hatte der katholische Sozialverband Kopling Rumänien. Zur Seite standen ihm das Forum der Banater Berglanddeutschen, die Stadtverwaltung und der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat. Adrian Ardelean war dabei und berichtet.
Das Faschingsfest in Karansebesch begann mit einem Gottesdienst in der katholischen Kirche im Stadtzentrum. Zu den Akkorden der Lira-Blaskapelle zogen dananch Teilnehmer und Gäste durch die Fußgängerzone ins neu renovierte Kulturhaus. Das zahlreich erschienene Publikum begrüßte Citymanager Nicolae Borcean. Die Schüler der deutschsprachigen Abteilungen vom Kindergarten bis zum Gymnasium boten ein buntes Faschingsprogramm. Deutsche Tänze stellten die Schüler des Pädagogischen Lyzeums aus Karansebesch sowie die Jugendlichen der Reschizaer Enzian-Volkstanzgruppe vor.
Nach dem Kulturprogramm ging die Unterhaltung im Kolpinghaus mit einem Maskenball weiter. Vorsitzender von Kolping Rumänien ist Eduard Dobre. Das Banater Bergland ist in den letzten Jahren zur Hochburg des Faschingstreibens geworden. Immer mehr Ortschaften schließen sich mit eigenen Veranstaltungen der lustigen 5. Jahreszeit zwischen dem Dreikönigsfest und dem Aschermittwoch an, sagt der Vorsitzende des Forums der Banater Berglanddeutschen Erwin Josef Tigla. Unterstützung für das Faschingsfest in Karansebesch kam auch vom deutschsprachigen Wirtschaftsclub Banat. Sein Vorsitzender, Peter Hochmuth, kommt aus Bayern, wo die Traditionen des Faschingstrebens auch zum Alltag gehören.
Eine gute Erfahrung macht in Karansebesch seit mehreren Jahren auch Kolping Rumänien. Der Sozialverband wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom katholischen Priester Adoph Kolping in Köln ins Leben gerufen, mit dem Ziel, den Handwerksgesellen im Kontext der industirellen Revolution zu helfen. In Rumänien wurden die ersten katholischen Gesellenvereine unter dem Namen Kolping 1885 gegründet. Die insgesamt 55 Kolping-Vereine, die während des 2. Weltkriegs in den verschiedenen Regionen Rumäniens tätig waren, wurden vom kommunistischen Regime aufgelöst. Nach der Wende wurde die erste Kolping-Familie in Rumänien 1991 in Blasendorf mit österreichischer Unterstützung wieder gegründet. Mittlerweile sind landesweit rund ein Hundert Kolping-Familien tätig, die mehr als 3.000 Mitglieder zählen. Das Kolping-Haus in Karansebesch gibt es seit 2009.
Leckeres zum Essen und zum Trinken aber auch viel gute Laune bei traditioneller deutscher Blasmusik. Die Lira-Kapelle aus Karansebesch ist das ehemalig Orchster der Militärgarnison, die in den letzten Jahren viele Kulturveranstaltungen der Banater Berglanddeutschen begleiten durfte, so auch den Maskenball im Kolping-Haus. Das Tragen dabei einer Maske war empfohlen und wurde dementsprechend von den Veranstaltern auch belohnt. Eine mehrköfige Jürie kürte die schönsten Masken: Franz und Sissy (Platz V), den ägyptischen Pharaon (Platz IV), Süleyman den Prächtigen (Platz III), den arabischen Emir der Rechtgläubiger (Platz II) und den katholischen Pater Pius (Platz I).