Eine Wanderausstellung, die dem Leben und Werk Herta Müllers gewidmet ist, kann man bis Anfang März im Temeswarer Kunstmuseum besichtigen. Die Vernissage fand vergangene Woche am Donnerstag (am 13.02.2014) statt. Adrian Ardelean war dabei und berichtet.
Die Wanderausstellung „Herta Müller: Der Teufelskreis der Wörter“ gewährt Einblick in das Werk und Leben der aus dem Banat stammenden Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin. Die Vernissage eröffnete der Leiter des Temeswarer Kunstmuseums, Victor Neumann. Zur Schau gestellt werden Dokumente, Fotografien aus dem eigenen Familienbesitz Herta Müllers, Interviewaufzeichnungen, Collagen und Auszüge aus Akten der Securitate. Bereit gestellt hat sie das Literaturhaus Berlin und das Goethe-Institut Bukarest. Innerhalb der Vernissage hielt Prof. Dr. Roxana Nubert, Leiterin der Germanistikabteilung an der Westuniversität Temeswar einen Vortrag über das Werk Herta Müllers. Innerhalb ihres Vortrags ging Dr. Nubert besonders auf zwei Werke Herta Müllers ein. Einen eigenen Bezug zu Herta Müller hat Dr. Roxana Nubert auch. Eine Begegnung mit Herta Müller hatte auch die Leiterin des Deutschen Kulturzentrums Temeswar, Alina Baciu. Das allerdings nach der Wende.
Für den ehemaligen Kollegen aus der sogenannten „Aktionsgruppe Banat“, Werner Kremm, war das Wiedersehen 2005 mit Herta Müller eher unterkühlt. Werner Kremm ist Redaktionsleiter der „Banater Zeitung“ und Gründungsmitglied der „Aktionsgruppe Banat“. Innerhalb der Vernissage sprach er über den Werdegang der Schriftstellerin Herta Müller. Die Vernissage wurde mit einer Lesung aus den Werken Herta Müllers vervollständigt. Die Schauspielerin Claudia Ieremia vom Nationaltheater Temeswar las aus den rumänischen Übersetzungen, zu Gehör kamen Aufzeichnungen auf Deutsch von der Schriftstellerin selbst. Die Aktionsgruppe Banat hat Herta Müllers Werdegang auch beeinflusst, so Werner Kremm. Die „Aktionsgruppe Banat“ wurde von den kommunistischen Behörden schief angesehen. Ihre Mitglieder wurden vom Sicherheitsdienst Securitate verfolgt und schikaniert. Nichtdestotrotz hatten sie auch Mentoren, erzählt Werner Kremm.
„Herta Müller, der Teufelskreis der Wörter“ – die Wanderausstellung ist im Temeswarer Kunstmuseum bis zum 5. März zu sehen und den Besuchern wird in dieser Zeitspanne auch ein Rahmenprogramm geboten.