Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche - 06.02.2014

Die Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:
- Anstehende Gesetzesänderungen,
- Statistiken und EU-Vergleiche,
- Finanzen und Bankwesen.
Lesen und hören Sie hier mehr dazu!


Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:

Anstehende Gesetzesänderungen:

Ab dem neuen Schuljahr 2014-2015 sollen neue Vorschriften im Bereich der dualen Berufsausbildung gelten. In einem Entwurf des Erziehungsminsiteriums sind nun 3 Ausbildungsjahre anstatt der bisherigen 2 Jahre vorgesehen. Falls der Entwurf bis Mai von der Regierung angenommen wird, können sich die Absolventen der 8. Klassen für die Weiterführung ihres Studiums in Lyzealklassen oder in Berufsklassen entscheiden. Nachwievor gibt es die Möglichkeit, nach der Berufsausbildung in das Lyzealsysthem wieder einzusteigen. Weiterhin sind Abkommen mit Unternehmen erwünscht, die den Auszubildenden das Betriebspraktikum sichern, den Absolventen nach ihrer Lehre einen Arbeitsplatz anbieten sowie ihnen ein monatliches Stipendium im Wert von je 200 Lei während des Studiums zahlen. Der Staat zahlt ein weiteres Monatsstipendium ebenfalls im Wert von 200 Lei drauf. Die Berufsklassen werden hauptsächlich an Technologischen Schulen eingeführt. Das Schulinspektorat des Kreises Arad schlug bereits die Einführung von 19 Berufsklassen ab dem neuen Schuljahr vor. Die 20. Berufsklasse soll in Sanktanna im Landwirtschaftsbereich eingeführt werden. Auch das Temescher Schulinspektorat beschloss, zwei Berufsklassen beim Landwirtschaftslyzeum in Temeswar anstelle der bisherigen Lyzealklassen einzuführen. Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat unterstützt bereits zwei Berufsklassen in Temeswar durch drei seiner Mitgliedsunternehmen. Die ersten Absolventen kommen bereits im Sommer.

Schärfere Kontrollmaßnahmen im Steuerberiech werden vorbereitet, meldet die online-Ausgabe der Allgemeinen deutschen Zeitung für Rumänien: Den Unternehmen, die der Steuerbehörde ein kleineres Einkommen angeben als sie tatsächlich erwirtschaftet haben, drohen neue Bußgelder. Firmen, deren Einkommensangabe um bis zu 10 Prozent vom eigentlichen Einkommen abweicht, werden mit 10 Prozent der Differenz bestraft; weicht die Angabe um mehr als 10 Prozent ab, steigt die Strafe auf ein Viertel der Differenz. Die neuen Bußgelder sollen laut der Nachrichtenagentur Mediafax Teil eines Maßnahmenpakets zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung sein. 

Statistiken und EU-Vergleiche:

Die Arbeitslosenquote in Rumänien ist im Dezember vergangenen Jahres saisonbeglichen und im Vormonatsvergleich nach ersten Schätzungen um 0,2 auf 7,1 Prozent gesunken. Gegenüber Dezember 2012 hingegen war die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte höher, teilte das Nationale Institut für Statistik in Bukarest mit. Nach Schätzungen des Statistikamtes gab es Ende vergangenen Jahres in Rumänien rund 720.000 Arbeitslose. 

Fast jeder 5. Angestellte in Rumänien verdienet zu wenig, um seine eigenen Lebenskosten zu decken. Das geht aus einem Bericht der Europäischen Kommission hervor, zitiert von der ADZ. Im EU-Vergleich bilden die 19% Geringverdiener Rumäniens den höchten Wert, so der Bericht weiter. In der Rangliste folgen Griechenland mit 15 Prozent, Italien und Spanien mit jeweils 12 Prozent, während der EU-Durchschnitt bei 9 Prozent liegt. Die Werte für Rumänien und Griechenland waren auch vor dem Beginn der Wirtschaftskrise 2008 ähnlich hoch, was auf strukturelle Probleme hindeutet, heißt es weiter. Als Gründe werden im Bericht zu niedrige Löhne und komplizierte Familienstrukturen angegeben aber auch die Tatsache, dass viele Arbeitnehmer Rumäniens Teilzeitjobs aufgrund eines schwachen Arbeitsplatzangebots akzeptieren. Die Angestellten mit niedrigen Löhnen machen die Hälfte der armen Bevölkerungsschicht Rumäniens aus.

Finanzen und Bankwesen:

Die rumänische Nationalbank senkte gestern den Leitzins um einen weiteren ein-Viertel-Prozentpunkt von den bisherigen 3,75  auf 3,50 Prozent. Zuletzt hatte die Notenbank den Leitzins kurz nach dem Neujahr reduziert. Binnen des vergangenen Jahres wurde der Leitzins insgesamt um 1,25 Prozent gesenkt. Die für Geschäftsbanken verpflichtenden Mindestreserven in Devisen und in der Landeswährung wurden diesmal beibehalten. Seit Januar liegen sie bei 18 Prozent für Auslandswährungen beziehungsweise bei 12 Prozent für Lei. Wichtig bleibe weiterhin, die Liquidität im Bankensystem richtig zu verwalten, hieß es auch diesmal in der Begründung der Nationalbank. 

Die Devisenreserven Rumäniens sind im vergangenen Monat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat Dezember legten sie um fast 400 Millionen zu und kamen auf knappe 33 Milliarden Euro. Die Goldreserven Rumäniens blieben im Januar mengenmäßig unverändert bei 103,7 Tonnen. Bei leicht steigenden Goldpreisen auf den internationalen Märkten wuchs ihr Wert um mehr als 150 Millionen auf rund 3 Milliarden Euro. Damit betrugen die internationalen Reserven Rumäniens Ende Januar knappe 36 Milliarden Euro und waren um fast 550 Millionen höher als Ende Dezember. 

Die rumänische Landeswährung gewann in der letzten Woche leicht an Wert im Vergleich zu ihren Bezügswährungen, jedoch seit gestern vielen wieder die Kurse. Die Nationalbank Rumäniens legte am heutigen 6. Februar folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei46 quotiert, 4 Bani weniger als vergangene Woche aber ein Ban mehr als gestern – und ein US-Dollar mit 3Lei30, 1 Ban weniger als vergangene Woche, jedoch ein Ban mehr als gestern. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag heute mittag bei 1Lei45 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei85. Ein Gramm Gold wurde heute auf 133 Lei und 65 Bani geschätzt – das ist etwas mehr als gestern und ähnlich hoch wie vor einer Woche.

Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in 7 Tagen wieder hier: dann unter anderem mit den Hinweisen aus der Rechtspraxis. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 06.02.2014
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