Die Wirtschaftmeldungen dieser Woche beinhalten Aktuelles aus der Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs West-Rumäniens, Informationen aus der nationalen und regionalen Wirtschaft sowie über Wirtschaftsindikatoren, Finanzen und Wechselkurse. Bleiben Sie dran!
Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:
Informationen aus der Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsvereine West-Rumäniens:
Die Mitglieder des deutsch-rumänischen Wirtschaftsvereins DRW Arad kamen am vergangenen Donnerstag zum monatlichen Treffen zusammen. Sie beschlossen, im Januar 2014 eine Filiale des Vereins in der Kleinstadt Sanktanna zu gründen. Das sind gleich zwei Rumänien-Premieren, die auf das Konto des Arader Vereins gehen: Der DRW ist damit der erste deutschsprachige Wirtschaftsclub, der eine Zweigstelle gründet und kein anderer deutschsprachiger Wirtschaftsverein in Rumänien hat einen Sitz in einer Kleinstadt. Die anderen Wirtschaftsclubs in Rumänien sind in den Kreishauptstädten bzw. in der Landeshauptstadt angesiedelt – verzeichnet der Rumänien Onlinekourier.
Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat beruft heute Abend die Vollversammlung seiner Mitglieder ein. Diese findet ab 19Uhr30 in Ghiroda bei Temeswar beim Sitz der Firma Banat-Car in der Lugoscher-Straße 74 satt. Auf der Tagesordnung stehen der Bericht des Vorstands über das Jahr 2012 mit Vorlage der Bilanz und Bericht des Zensors, die Entlastung des Vorstands für das Jahr 2012 durch die Vollversammlung und die Wahl eines neuen Vorstandes. Hier auch der Vorschlag des aktuellen Vorstandes für die Zusammensetzung des künftigen Vorstandes: Als Präsident wird Peter Hochmuth von der Firma PH Consulting für ein neues Mandat vorgeschlagen und als Vizepräsideten wurden folgende Vereinsmitglieder nomminiert: Dr. Christian von Albrichsfeld seitens der Firma Continental Automotive Rumänien, Andreas Graf von Bardeau seitens der Firma Bardeau Group Rumänien, Peter Bayard von der Firma Helvetica Trading Temeswar, Rolf Maruhn als Deutscher Konsul in Temeswar, Cristian Muntean als Wirtschaftsvertreter von Rheinland-Pfalz in in West-Rumänien und Michael Bullert von der Firma Syonic GmbH in Temeswar. Die Mitgliederversammlung entscheidet darüber heute Abend.
Ebenfalls diese Woche vergibt der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat die alljährlichen Juventus-Preise an junge Künstler. Ausgezeichnet werden in diesem Jahr Kunstwerke von jungen Bildhauern. Das Thema der diesjährigen 10. Auflage des Wettbewerbs lautet „konveks-konkav“. Die Verleihung dieser Förderpreise beruht auf einer 10-jährigen Partmerschaft zwischen dem deutschsprachigen Wirtschaftsclub Banat und der Temeswarer Kunststiftung Triade. Die Vernisage der Austellung mit Preisverleihung ist in der Triade-Galerie in Temeswar am Sonntag um 11 Uhr. Die Kunstwerke werden zwei Wochen lang ausgestellt. Interessierte Kunstliebhaber können die ausgestellten Exponate auch erwerben.
Meldungen aus der landesweitern und regionalen Wirtschaft:
Die Erdgastransport- und -fördergesellschaft Romgaz wurde gestern sowohl an der Londoner als auch an der Bukarester Börse gelistet. Als Folge darauf verzeichnete die Bukarester Börse das größte Transaktionsvolumen der letzten zwei Jahre. An einem Festakt aus Anlass des Börsengangs in der britischen Hauptstadt beteiligte sich auch der rumänische Premierminister Victor Ponta. Er brachte dabei seine Hoffung zum Austruck, dass nun auch weitere rumänische Staatsunternehmen an den internationalen Börsen Investitionskapital hernaziehen werden.
Das rumänische Arbeitsministerium startete eine öffentliche Debatte am Rande des neuen Entlohnungsgesetzes. Im Januar 2014 soll demnach der Mindestlohn um 50 Lei von 800 auf 850 Lei im Monat steigen. 800.000 Angestellte zählen zu den Nutznießen dieser Maßnahme. Ab Juli ist dann eine weitere Mindestlohneerhöhung auf 900 Lei im Monat geplant. Davon betroffen sind rund 900.000 Angestellte. Das Arbeitsgesetzbuch sieht Geldstrafen zwischen 1.000 und 2.000 Lei für die Arbeitgeber vor, die die Mindestlohngrenzen nicht einhalten.
In Temeswar werden die Bahnunterführungen mit regem Verkehr erweitert. Die Bauarbeiten sollen nächstes Jahres starten, erklärte Bürgermeister Nicolae Robu. Das sind die Unterführungen an den Straßen Jiu und Popa-Sapca sowie bei Solventul. Die Machbarkeitsstudien wurden bereits erstellt und der Stadtrat muss nun darüber entscheiden. Im Frühjahr sollen dann die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. Der Bürgermeister beantragte auch eine Machbarkeitsstudie für den Bau einer Straßenbahnlinie zwischen dem Nordbahnhof und dem Kinderkrankenhaus.
Die Arader werden nun über drei neue Brücken über die Marosch verfügen, die die Verbindung zum Neptun-Freibad sichern sollen. Das erklärte Bürgermesiter Gheorghe Falca. Die erste Brücke soll September 2014 fertig gestellt werden. Sie wird 231 Meter lang und fast 5 Meter breit sein. Die Bauarbeiten wurden auf 12,8 Millionen Lei geschätzt. Die weiteren zwei Brücken sollen dann weiter links und rechts gebaut werden, um den Verkehr zur Vergnügungshalbinsel der Stadt zu sichern.
Eine Arbeitsbörse für sozial-ausgegrentzte Jugendliche wird morgen in Arad organisiert. Veranstalter ist die Kreisagentur für die Beschäftigung der Arbeitskräfte. Die Zielgruppe bilden Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren, die aus Waisenheimen oder aus auseinandergegangenen Familien stammen, die eine Behinderung aufweisen oder dem Menschenhanel zum Opfer gefallen sind. Die Unterhemner, die solche Jugendliche anstellen, nutznießen Hilfsmaßnahmen für einen Zeitraum von einem Jahr bis zu drei Jahren.
Das Weinfest startet morgen in Arad. Bis Sonntag werden am Platz vor dem Rathaus Most, örtliche Weinsorten und herbstspezifische Gebäckspezialitäten angeboten. Dazu gibt es rumänische Volksmusik, Fußball-public-vewing sowie Pop-Rock-Auftritte. Am Montag beginnt auf dem Platz vor dem Arader Rathaus der Advents- und Weihnachts-markt. In Temeswar wird der Weihnachtsmarkt am 1. Dezember zum Natiolalfeiertag Rumäniens eröffnet und ausgetragen wird sie auf dem Opernplatz, auf dem Modex-Parkplatz sowie in der Fußgängerzone in der Marasesti-Straße. Die interessierten Unternehmer können sich für einen Verkaufsstand diese Woche noch im Rathaus anmelden. Beide Weihnachtsmärkte sowohl der in Temeswar als auch der in Arad bleiben bis zum 5. Januar offen.
Wirtschaftsindikatoren, Finanzen und Wechselkurse:
Das Defizit im Außenhandel Rumäniens belief sich nach den ersten drei Quartalen dieses Jahres auf geschätzte 4,15 Milliarden Euro und war damit um rund 42 Prozent niedriger als in derselben Zeitspanne des Vorjahres. In der Landeswährung berechnet verringerte sich der Fehlbetrag auf 18,33 Milliarden Lei. Im Zeitraum Januar bis einschließlich September dieses Jahres stiegen die Exporte um 8,8 Prozent, die Importe hingegen sanken im Vergleich zur selben Zeitspanne des Vorjahres um 0,7 Prozent. Knapp drei Viertel seines Außenhandels wickelte Rumänien mit den anderen EU-Ländern ab.
Der Umsatz der Industriebetriebe in Rumänien ist in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um 4,4 Prozent im Vergleich zur selben Zeitspanne des vergangenen Jahres gestiegen. Gute Ergebnisse erzielte die verarbeitende Industrie, während die Förderindustrie im Minusbereich lag. In einer Aufgliederung nach großen Industriegruppen war in diesen ersten neun Monaten in der Kapitalgüterindustrie mit plus 16,3 Prozent die deutlichste Umsatzsteigerung festzustellen. Die Industrie für langlebige Konsumgüter legte um 4,5 Prozent zu, bei kurzlebigen Konsumgütern waren es plus 2,9 Prozent. Bei Halbwaren stieg der Umsatz in dieser Zeitspanne nur um 0,6 Prozent, während die Energieindustrie insgesamt mit 9,6 Prozent im Vorjahresvergleich einbüßte.
Der Dienstleistungssektor für die Bevölkerung machte in den ersten drei Quartalen 2013 saison- und arbeitstagbereinigt rund 3,5 Prozent weniger Umsatz als in derselben Zeitspanne des vergangenen Jahres. Gegenüber dem Vormonat August sank der September-Umsatz der Dienstleister um 1,5 Prozent. Im Vergleich zu September 2012 war der Umsatz 3,3 Prozent niedriger. Mehr Umsatz machten im September diesen Jahres gegenüber demselben Monat des Vorjahres die Reiseveranstalter.
Das alles gab das Nationale Institut für Statistik in Bukarest bekannt zitiert von der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien.
Die Nationalbank Rumäniens korrigiert ihre Prognose für die Inflation zum Jahresende von 3,1 Prozent auf 1,8 Prozent deutlich nach unten. Für das kommende Jahr senkte sie ihre Prognose zum Jahresende von 3,1 Prozent auf 3,0 Prozent. Nationalbank-Gouverneur Mugur Isãrescu warnte allerdings vor „Freudensprüngen“. Die Binnennachfrage wachse nur langsam und die allgemeine Wirtschaftslage stagniere. Was die Finanzierungen betrifft, so geht Isãrescu davon aus, dass das Volumen der Devisenkredite weiter sinken werde, die Zinsen für neue Lei-Kredite für die Bevölkerung hingegen würden beachtlich niedriger ausfallen. Im September sanken die Verbraucherpreise – vor allem infolge der niedrigeren Mehrwertsteuer für Brot – um 0,6 Prozent, sodass die jährliche Inflationsrate auf 1,88 Prozent fiel. Anfang August senkte die Nationalbank ihre Inflationsprognose für dieses Jahr von 3,2 Prozent auf 3,1 Prozent.
Die rumänische Nationalbank senkte vergangene Woche den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 4 Prozent. Somit senkte die Notenbank den Leitzins von 5,25% Anfang des Jahres bereits um 1,25%. Zentralbank-Gouverneur Mugur Isãrescu sprach von einer Anpassung des Leitzinses an die derzeitigen Inflationsbedingungen und erklärte, dass die Nationalbank noch Spielraum hätte, besonders was die Mindestreserven für Banken betrifft; diese betragen zurzeit 15 Prozent für Lei-Einlagen und 20 Prozent für Euro-Einlagen.
Die rumänische Landeswährung verlor während der letzten 7 Tage leicht an Wert im Vergleich zu ihren Bezugswährungen. Die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen 13. November folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei46 quotiert – 3 Bani mehr als vergangene Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei32 – 4 Bani mehr als vor einer Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag gestern bei 1Lei49 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei91. Ein Gramm Gold wurde gestern auf 136 Lei und 45 Bani geschätzt – das sind etwa 2 Lei weniger als vergangene Woche.
Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in sieben Tagen wieder hier. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!