Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 24.10.2013

Die Wirtschaftmeldungen dieser Woche beinhalten Informationen aus der Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsvereine, aus der regionalen und lokalen Wirtschaft sowie über Wirtschaftsindikatoren, Finanzen und Wechselkurse. Hören und/oder lesen Sie hier mehr darüber.



Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:

Allem voran, eine Information aus der Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsvereine:

Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Muresch lädt am 9. und am 10. November zum Treffen der deutschen Wirtschaftsclubs Rumäniens und der deutschen Außenhandelskammer nach Neumarkt ein. Die Gastgeber planen ein Networking-Event, bei dem sie sich und ihre Stadt vorstellen wollen. Anmeldungen sind bis Samstag diese Woche online erwünscht über das Kontaktformular auf der Internetseite: herbstfest.dwm.ro. Vorschläge für Tagesordnungspunkte sind ebenfalls willkommen undwar unter der e-Mail-Adresse info@dwm.ro.

Aus der lokalen und regionalen Wirtschaft:

Der Temescher Kreisrat übernahm gestern mehrere Investitionen, die innerhalb des Projekts zum integrierten Abfallmanagementsystem mit EU-Finanzierung getätigt wurden. Das sind die Transferstation in Temeswar, die Sammelzentren in Detta, Hatzfeld und Fatschet sowie die Verbindungsstraßen zu diesen Einrichtungen. Innerhalb desselben Projekts wurde die Mülldeponie bei Ghisella gebaut und es wurden mehrere Müllhalden geschlossen.

Temeswar könnte ein weiteres großes Infrastrukturprojekt starten. Michelangelo 2 sieht die komplette Erneuerung und Pflasterung der Cluj-Straße sowie die Erweiterung auf 3 Spuren einiger Zugansstraßen und der Bau mehrerer Fußgängerunterführungen vor. Das alles soll zu einem flüssigen Verkehr in Temeswar beitragen. Bürgermeister Nicolae Robu schätzt dieses Projekt auf 40 Millionen Lei und ist der Meinung, dass das Geld aus unausgegebenen Summen anderer Projekte gedeckt werden könnte. Zur Zeit läuft das Projekt Michelangelo 1 im Wert von 70 Millionen Lei, der den Bau einer unterirdischen Verkehrspassage vorsieht, die das Studentenviertel mit dem Stadtzentrum verbinden soll.

Zwei elektrische Busse werden ab heute in Temeswar getestet. Das ist eine Premiere für ganz Rumänien. Dazu gekommen ist es über ein Abkommen mit der Herstellerfirma, die der Stadtverwaltung das Testen der Verkehrsmittel kostenlos anbietet. Der eine Bus wird 10 Tage lang im Einsatz sein, der zweite einen Monat. Temeswar beabsichtigt in Zukunft, den gesamten öffentlichen Personenverkehr ausschließlich mit elektrischen Fahrzeugen zu sichern.

Das Trolleybusnetz der Stadt Temeswar soll erweitert werden. Dadurch sollen zwei naheliegende Gemeinden erreicht werden: Ghiroda und Dumbravitza. Als erstes wird die Strecke nach Ghiroda gebaut. Das Projekt ist im Wert von 25 Millionen Lei, es verfügt über eine EU-Finanzierung und soll als Partnerschaft zwischen den beiden Kommunen durchgeführt werden. 

Die Arbeiten an den Strecken 2 und 3 der Autobahn Lugosch-Diemrich haben grünes Licht erhalten. Die Gesellschaft für Autobahnen und Landstraßen unterzeichnete die Bauverträge der beiden Teilstrecken. Die Gewinner der Ausschreibung sind bereits seit dem Frühjahr bekannt, die Prozedur war aber bisher durch Beanstandungen blockiert. Ende vergangenen Jahres schätzte das Verwaltungsunternehmen die Arbeiten auf eine Milliarde Euro ohne Mehrwertsteuer für jede der beiden Teilstrecken. Am 4. Autobahnkorridor Nadlak-Bukarest sind bisher einige Teilstrecken befahrbar. Das sind Arad-Temeswar mit den Umfahrungen beider Ortschaften, Diemrich-Broos ebenfalls mit den Umfahrungen beider Ortschaften, die Umfahrung bei Hermannstadt sowie die alte Strecke Pitesti-Bukarest. Bis Ende kommenden Jahres beabsichtigen die Behörden, die gesamte Strecke Nadlak-Hermannstadt dem Verkehr frei zu geben.

Wirtschaftsindikatoren, Finanzen, Wechselkurse

Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt das Wachstumspotenzial für die rumänische Wirtschaft im Zeitraum 2013-2017 auf jährlich zwei Prozent. Verglichen mit den fünf Jahren vor der Krise liegt ein starker Rückgang des Wachstumspotenzials vor: 2003 bis 2007 lag der Indikator bei jährlich 5,3 Prozent, 2008 bis 2012 lag er dann bei lediglich 1,6 Prozent. Das Wachstumspotenzial war in den letzten Jahren in ganz Mittel- und Osteuropa stark zurückgegangen. Die am stärksten betroffenen Länder sind die Ukraine, Lettland, Russland, die Slowakei, Bulgarien und Rumänien. Der IWF empfiehlt als Maßnahmen, um das Wachstum anzustoßen, die Unterstützung der Herstellung exportientierter Waren, die Vereinfachung des gesetzlichen Rahmens bezüglich Investitionen und die Restrukturierung von Staatsunternehmen.

Der rumänische Staat borgte sich Anfang dieser Woche Geld zu sinkenden Zinsen am inländischen und ausländischen Markt. Aus dem Ausland wurden 500 Millionen Euro bei einem Jahreszins von 4,15 Prozent jährlich geliehen. Bonds in Euro mit einer Laufzeit von sieben Jahren wurden vom rumänischen Staat bisher noch nie zu einem so tiefen Zins veräußert, gab das Finanzministerium in einer Pressemitteilung bekannt. Am rumänischen Markt veräußerte das Ministerium am Montag weitere Staatsanleihen im Wert von 500 Millionen Lei mit einer Laufzeit von sechs Monaten. Der durchschnittliche Jahreszins beträgt hierbei 2,92 Prozent, ebenfalls ein Zinssatz der unter allen bisher erreichten liegt. Am kommenden Montag beabsichtigt das Finanzministerium, erneut Anleihen im Wert von 500 Millionen Lei bei einer Laufzeit von fünf Jahren zu veräußern. Im letzten Quartal des Jahres sollen zwischen 13 und 15 Milliarden Lei an den Kapitalmärkten geliehen werden. In diesem Jahr hat das Finanzministerium bereits rund 39 Milliarden Lei intern sowie weitere 3 Milliarden Euro und 1,5 Milliarden Dollar im In- und Ausland geliehen.

Die Erdgastransport- und -fördergasgesellschaft Romgaz Mediasch startete diese Woche am Dienstag den Verkauf von 15 Prozent ihrer Anteile über die Börsen in Bukarest und in London. Das Angebot dauert bis zum 31. Oktober. Der Mindestpreis je Aktie wurde auf 24 bis 32 Lei festgelegt. Damit will der rumänische Staat zwischen 1,3 und 1,8 Milliarden Lei erzielen. 15 Prozent dieser Aktien werden für Kleininvestoren reserviert, institutionelle Investoren bekommen 85 Prozent. Mit dem Internationalen Währungsfonds hat Bukarest den Monat November für den Börsengang von Romgaz vereinbart. 85,1 Prozent Anteile an Romgaz hält derzeit der Staat, 14,9 Prozent der Fonds Proprietatea.

Die rumänische Landeswährung bewertete sich weiterhin leicht während der letzten 7 Tage im Vergleich zu ihren Bezugswährungen. Die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen 23. Oktober folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei43 quotiert – 1 Ban weniger als vergangene Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei22 – 6 Bani weniger als vor einer Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag gestern bei 1Lei51 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei89. Ein Gramm Gold wurde gestern auf 138 Lei und 20 Bani geschätzt – das sind etwa 3 Lei mehr als vergangene Woche.

Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in zwei Wochen wieder hier. Nächsten Donnerstag laden Sie die Radioredaktionen des deutschsprachigen  Medienvereins FunkForum zu ihrer Gemeinschaftssendung, dem FunkMagazin, ein. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 24.10.2013
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