Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 10.01.2013

In den ersten Wirtschaftsmeldungen dieses Jahres:
- Informationen über Termine, Statistiken und Fördermaßnahmen,
- Berichte aus Finanzen und Bankwesen,
- sowie Themen aus der regionalen und lokalen Wirtschaft.
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Sie hören das Wirtschaftsmagazin beiRadio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche.

Termine, Statistiken und Fördermaßnahmen:

Die Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer in Bukarest lädt ihre Mitglieder und Freunde zum Neujahrsempfang 2013 ein. Dieser findet heute in einer Woche, am Donnerstag, den 17. Januar, ab 19 Uhr im Unirea-Saal des Parlamentspalais´ statt. Wie in den Vorjahren wird eine hochrangige Persönlichkeit die Festrede halten. Der Eintritt einer Person pro Mitgliedsunternehmen ist kostenfrei, für jede weitere Person erheben die Veranstalter einen Kostenbeitrag von 50 Euro.

Die Rumänen haben den kleinsten Mindestlohn in der Europäischen Union. Darüber berichtete die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien am Dienstag. Das Land belegt den Platz der roten Laterne in der Rangliste, nachdem Bulgarien das Mindestgehalt am 1. Januar um 20 Lewa angehoben hat. Damit übersteigt es das rumänische um 37 Eurocent. Der Mindestmontaslohn beträgt in Rumänien und Bulgarien runde 160 Euro. Elf mal höher ist der Mindestlohn am anderen Ende der Rangliste in Luxemburg mit 1.800 Euro im Monat. Es folgen Irland mit 1.460, die Niederlande mit über 1.440 und Frankreich mit fast 1.400 Euro Mindestgehalt. Die Informationen stammen vom europäischen Statistikamt Eurostat.

Investitionen in Produktionsmittel und Wohnungen, dazu Restaurant- und Kneipenbesuche sowie Ausgaben zu Bildungszwecken machen zusammen gerade mal 2,2 Prozent der Ausgaben der Bevölkerung Rumäniens aus. Für Bildung und Erziehung gaben die Bürger Rumäniens nur 0,3 Prozent ihrer Einnahmen aus. Dies geht aus den Daten des Nationalen Statistikamtes für die Zeitspanne Juli - September 2012 hervor. Im dritten Quartal des vergangenen Jahres lag der Aufwand der rumänischen Bevölkerung für Lebensmittel und nichtalkoholische Getränke bei 42 Prozent ihrer Gesamtausgaben, während 19 Prozent in Wohnnebenkosten und Wohungsinstandhaltung flossen. Ein Durchschnittshaushalt hatte im dritten Quartal des vergangenen Jahres in Rumänien Einnahmen von 2.457 Lei, die Ausgaben beliefen sich auf 2.214 Lei.

Eine Pauschalsteuer für Dienstleistungsunternehmen zieht Rumäniens Regierungschef Victor Ponta in Erwägung. Darüber berichtet der Rumänien Online-Kouruer. In diesem Zusammenhang sprach der Premier mit der Ministerin für Kleine und Mittelständische Unternehmen und für Tourismus, Maria Grapini.  Die Steuerpauschale soll für Unternehmen in bestimmten, für Steuerhinterziehung besonders anfälligen Wirtschaftsbereichen, gelten. Ins Auge gefasst hat die Regierung vor allem die Bereiche Hotelwesen und Gastronomie. Ponta meinte, für alle Seiten sei dies die einfachere Lösung.

Die Staatliche Unterstützung zum Ankauf einer Eigentumswohnung wird in diesem Jahr geändert. Das Programm Erstes Heim soll dem Motto neues Heim gerecht werden. Die Regierung will nur noch den Ankauf von Neubauten oder im Bau begriffenen Wohnungen mitfinanzieren.  Die Bedingungen bleiben aber wie bisher: 5 Prozent Vorzahlung und kleinere Zinsen als im Bankwesen. Der Durchschnittswehrt eines solchen Immobilienkredits belief sich letztes Jahr auf knapp 40.000 Euro.

Das Bukarester Cantacuzino Institut soll in diesem Jahr seine Arbeit wieder aufnehmen und einheimische Impfstoffe produzieren. Zugesprochen wurden dem Institt 8 Millionen Lei. Damit können die Sanierungsarbeiten fertiggestellt und die Zulassungen bezahlt werden, um die Grippeimpfung für dieses und nächstes Jahr zu produzieren. Auch andere Imfstoffe sollen wieder hergestellt werden. Anderthab Millionen Impfungen wurden bereits bestellt. Das rumänische Institut musste letztes Jahr die Imfstoff-Produktion einstellen, weil es keine Produktionsgenehmigung erreichen konnte.

Der Kundenschutz verfügt ab dem 1. Januar über eine neue einheltliche Telefonnumer Rumänienweit. Unter 021-9551 können die Kunden Qualitätsbeschwerden für eigekaufte Produkte oder Dienstleistungen melden. Die Rufnummer ist aus allen Mobil- und Festnetzen erreichbar und funktionirt mit normalem Tarif. Unter 021-9551 können die Konsumenten auch allgemeine Informationen über ihre Rechte als Kunden erhalten.

Finanzen und Bankwesen:

Eine Delegation des Internationalen Währungsfonds IWF trifft kommende Woche in Bukarest ein. Die Finanzexperten kommen am 15. Januar für die 7. und 8. Evaluierung des Stand-by-Abkommens mit Rumänien an. Analysiert werden sollen diesmal die jüngsten Wirtschaftsentwicklungen des Landes sowie der Haushaltsplan für das laufende Jahr 2013. Ende vergangenen Jahres verschob die IWF-Delegation ihre 7. Rumänienevaluierung auf Grund der Parlamentswahlen und der neuen Regierungsbildung. Der IWF hat mit Rumänien ein Abkommen im Wert von 3,6 Milliarden Euro auf dem Laufenden.

Das Parlament Rumäniens kommt am 21. Januar innerhalb einer Sondersitzung zusammen. Die Abgeordneten und Senatoren erörtern dabei den Staatshaushalt 2013. Einerseits muss in diesem Jahr das neue Parlament mit einem eigenen Haushalt rechnen, der nicht höher als im vergangenen Jahr sein soll, auch wenn die Zahl der Parlamentarier infolge der Wahlen wesentlich gestiegen ist. Andererseits müssen die ursprünglichen Kalkulationen der Minister neu aufgestellt und die Staatsausgaben 2013 um rund eine Milliarde Lei reduziert werden. Das auf Grund der verfehlten Prognosen des Nationalen Statistikamtes. Die Maßnahmen sind obligatorisch, um das Deffizitziel einhalten zu können, das im Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds festgehalten wurde.

Nach dem Ablauf des aktuellen Abkommens mit dem IWF sei ein neues Kreditabkommen mit den internationalen Geldgebern – IWF, EU-Kommission und Weltbank – nicht mehr nötig. Diese Meinung vertritt der Gouverneur der Nationalbank Rumäniens Mugur Isarescu zitiert von der online-Ausgabe der ADZ. Ein „positiver“ Abschluss des laufenden Abkommens würde „genügend Spielraum“ für eine Zusammenarbeit während des gesamten Jahres 2013 schaffen, sagte er am Montag. Davor hatte Premier Victor Ponta hervorgehoben, ein weiteres Abkommen mit dem IWF anzustreben. Dieses sei angesichts der Schuldenkrise im Euroraum für Rumänien unumgänglich, so Ponta in seiner Rede vor dem Parlament bei der Bestätigung der neuen Regierung. Vorsichtig optimistisch gab sich der Notenbankchef Isarescu bezüglich der Fiskalpolitik in diesem Jahr: Sie werde voraussichtlich eine „normale“ sein, Finanzdisziplin sei allerdings angebracht und 2013 gelte es, die Haushaltskonsolidierung fortzusetzen. Dann würden auch keine weiteren Sparmaßnahmen vonnöten sein, erklärte Isarescu weiter.

Die Devisenreserven Rumäniens haben sich im vergangenen Jahr um knapp zwei Milliarden Euro verringert. Zur Jahreswende betrugen sie rund 31,2 Milliarden Euro. Das teilte die Nationalbank Rumäniens in Bukarest mit zitiert von der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien. Die Goldreserven Rumäniens blieben 2012 mengenmäßig unverändert bei 103,7 Tonnen. Bei steigenden Goldpreisen auf den internationalen Märkten wuchs ihr Wert binnen eines Jahres um rund 150 Millionen Euro auf 4,2  Milliarden Euro. Damit betrugen die internationalen Reserven Rumäniens Ende 2012 rund 35,4 Milliarden Euro und waren damit um rund 600 Millionen Euro niedriger als vor einem Jahr. Rumänien muss im Januar dieses Jahres rund 135 Millionen Euro seiner öffentlichen und öffentlich garantierten Außenverschuldung tilgen.

Die rumänische Landeswährung wird seinen Abwärtstrend auch in diesem Jahr fortsetzen. Das besagen die Prognosen von Bänkern und Analysten zitiert vom Rumänien Online-Kourier. Geschätzt wird ein Wechselkurs zum Euro von 4Lei58 bis 4Lei75. Als Grund für den schwachen Leu werden das Leistungsbilanzdefizit und geringe ausländische Investitionen angegeben. Ende Dezember lag der Wechselkurs zum Euro bei 4Lei42. Zum leichten Aufwärtstrend der rumänischen Währung hatte die schnelle Regierungsbildung nach den Wahlen beigetragen, aber auch die Tatsache, dass im Ausland arbeitende Rumänen zum Jahresende heimkehrten und ausländische Währung ins Land brachten.

Hier die aktuellen Quotierungen – die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen Mittwoch-Nachmittag folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei40 quotiert – um einen Ban weniger als vor einer Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei37 – ein Ban mehr als vor einer Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag bei 1Lei51 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei94. Ein Gramm Gold wurde gestern auf 180 Lei und 34 Bani geschätzt – das sind 2 Lei und 8 Bani weniger als vor einer Woche.

Aus der regionalen und lokalen Wirtschaft:

Die Kommunalverwaltungen haben diese Woche die Tätigkeit mit dem Publikum wieder aufgenommen. In Temeswar funktionier auch das Call-Center wieder. Unter der Rufnummer 0256-969 können die Temeswar mit den Behörden ins Gespräch kommen. Die Steuerämter der Stadtverwaltungen West-Rumäniens arbeiten auch, doch sie sind teilweise nur für die Begleichung der Strafen verfügbar. Die Kommunalsteuern für Gelände, Gebäude und Fahrzeuge können mancherorts erst ab kommende Woche bezahlt werden. Die Angleichung der Kommunalsteuern 2013 mit der Inflationsrate der letzten 3 Jahre ist weiterhin ein Diskussionsthema. Die Regierung gab am gestrigen Mittwoch den Dringlichkeitsbeschluss, der es den Kommunen erlaubt, darüber zu entscheiden, ob sie die Steuern um 16% erhöhen oder nicht. Die Stadträte in Temeswar und in Arad beschlossen, die Kommunalsteuern um 16% anzuheben, wollten aber vorerst den Dringlichkeitsbeschluss der Regierung diesbezüglich sehen. Deswegen empfehlt der Temeswarer Bürgermeister den Steuerzahlern, ihre Abgaben noch nicht auszuzahlen, bis sich die Sache nicht endgültig klärt. Andererseits erklärte der Arader Bürgermeister, der Beschluss zur Steueranhebung sei nicht mehr rückgängig. In Reschitza beschlossen die Stadträte nur einen Teil der Steuern um 16% anzuheben, andere um 5% zu erhöhen und andere wieder unverändert zu belassen. Für die Bezahlung der Kommunalsteuern für das gesamte Jahr bis zum 31. März gibt es auch in diesem Jahr Ermäßigungen: in Temeswar und in Reschitza um 10%, in Arad um 5%. Diese Prozentsätze sowohl für die Angleichung der Steuern an die Inflationsrate als auch die Ermäßigungen lassen sich für den normalen Durchschnittsbürger in sehr geringen Summen umschreiben. Für einen Besitzer einer mittleren Wohnung und eines Autos bedeutet die Steueranhebung zwischen 10 und 25 Lei im Jahr und die Ermäßigung zwischen 5 und 15 Lei im Jahr, das sind grob gerechnet 1 bis 2 Lei im Monat plus oder minus. 

Die Temeswarer Stadtverwaltung erhofft sich vom neuen Jahr, das es das Jahr der großen Projekte wird. Dafür sind verschiedene Geldquellen notwendig und hierfür braucht die Stadtverwaltung auch die Unterstützung der Parlamentarier. Aus diesem Grund veranstaltete Bürgermeister Nicolae Robu und Kreisratsvorsitzender Titu Bojin am Dienstag ein Treffen mit den Abgeordneten aus dem Kreis Temesch sowie mit Abgeordneten, die aus Temeswar stammen. Besprochen wurden die Projekte, die die Stadt in diesem Jahr durchführen möchte. Das sind die Beendung der Umfahrungsstraße, die Einrichtung eines neuen Anschlusses an die Autobahn, die Modernisierung des Nordbahnhofs und der Bau eines neuen Flügels am Kinderkrankenhaus sowie des neuen Onkologiezentrums auf der Torontalter-Straße. Hierfür sollen Gelder von der EU, von der Regierung und aus der Stadtkasse eingesetzt werden. 16 Abgeordnete und Senatoren waren dabei und versprachen ihre Unterstützung.

Das neue Parksysthem in Temeswar wird voraussichtlich erst ab dem Monat März funktionsfähig sein. Dies erklärte Bürgermeister Nicolae Robu. Bis dahin bleibt das alte Telparksysthem in Kraft. Die Abbos für den Monat Dezember sind auch im Januar gültig und für Februar können neue Abbos nach dem alten Systhem gekauft werden. Robu wollte keine Angaben bezüglich des neuen Systhems bekannt geben und wollte auch nich sagen, ob das Parken in Temeswar billiger oder teurer wird. Er erklärte nur, das neue Systhem werde korrekter sein als das alte.

Der öffentliche Straßenverkehr im Kreis Temesch wird in diesem Monat ausgeschrieben. Gemeinst ist damit der regelmäßige Personenverkehr zwischen den Ortschaften des Kreises in den nächsten 6 Jahren. Insgesamt sind es rund 80 Routen und 300 Fahrten am Tag. Die Ausschreibung erfolgt elektronisch bis zum 31. Januar.

Die Farmer und die Kommunalverwaltungen aus der Mikroregion des Weißen und Schwarzen Kreisches können noch Finanzierungsanträge innerhalb des europäischen Förderprogramms zur ländlichen Entwicklung 2012-2015 einreichen. Zur Verfügung stehen insgesamt rund 2,3 Millionen Euro. Gefördert wurden bereits aus deisem Topf 40 Projekte. Weitere Anträge für Fortbildung der jungen Landwirte, für Familienkleinbetriebe sowie für die Modernisierung der Landwirtschaftsbetriebe kann man noch bis zum 15. Jahuar einreichen.

Der Erdgastransport durch die Pipeline Arad-Segedin wird ab dem Jahr 2015 auch Richtuing Rumänien funktionsfähig sein. Bis dahin wird durch die Leitung nur Gas aus Rumänien nach Ungarn gepumpt. In einer ersten Phase werden 1,75 Milliarden Kubilmeter im Jahr transportiert, danach bis zu 5 Milliarden. In zwei-ein-halb Jahren soll der Gastransport bidirektional möglich sein. Dann wird auch die Abhängigkeit der gesamten Region vom russischen Gas verringert.

Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie kommende Woche wieder hier. Dann unter anderem mit den Hinweisen aus der Rechtspraxis. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 10.12.2013
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