Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 20.12.2012

In den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche finden Sie:
- Berichte aus der rumänischen Landeswirtschaft,
- Themen aus der regionalen und lokalen Wirtschaft
- sowie Informationen über den west-rumänischen Arbeitsmarkt.
Lesen Sie hier mehr dazu und/oder hören Sie mit!

Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:

Aus der rumänischen Landeswirtschaft:

Rumänien erhielt diese Woche die ersten EU-Gelder nach der Deblokierung des Operationellen Programms für Umwelt. Die Zahlungen wurden wieder aufgenommen, nachdem sie 6 Monate lang eingefroren wurden. Bisher legte das Umweltministerium Anträge für Finanzierungen im Wert von 187 Millionen Euro vor. Die erste Tranche davon wurde am Dienstag überwiesen, weitere 49 Millionen sollen noch bis zum Jahresende ankommen.  

Das Finanzministerium borgte am Montag etwas mehr als eine Milliarde Lei auf dem einheimischen Kapitalmarkt – verzeichnet die online-Ausgabe der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien. Das war etwa 30 Prozent mehr als ursprünglich geplant. Die durchschnittliche Rendite der einjährigen Schatzbriefe beträgt 6,24 Prozent. Bei der Anleihe am Montag vergangener Woche war das Geld für das Finanzministerium noch etwas teurer und zwar mit einer Rendite von 6,33 Prozent. Im Dezember wollte das Finanzministerium ursprünglich rund 3 Milliarden Lei auf dem einheimischen Kapitalmarkt borgen, hat sich aber bereits mehr als 4 ein Halb Milliarden Lei geliehen. Seit Anfang des Jahres hat der rumänische Staat insgesamt fast 55 Milliarden Lei, 3 Milliarden Euro und mehr als 2 Milliarden US-Dollar von den einheimischen und ausländischen Kapitalmärkten geborgt.

1.600 Stellen wird die Rumänische Handelsbank (BCR) in den kommenden 12 bis 18 Monaten abbauen. Vor der Schließung stehen auch 60 als unrentabel eingestufte Filialen. Durch den Personalabbau von derzeit 9.100 auf künftige 7.500 Mitarbeiter soll das Geldinstitut an derzeitige wirtschaftliche Realitäten angepasst werden, heißt es in der Chefetage der Bank zitiert vom Rumänien Onlinekurier.

Die rumänische Landeswährung gewinnt leicht an Wert im Vergleich zu den Bezugswährungen. Die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen Mittwoch-Nachmittag folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei47 quotiert – 6 Ban weniger wie vor einer Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei37, 10 Bani weniger als vergangene Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag bei 1Lei55 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei93. Ein Gramm Gold wurde gestern auf 181 Lei und 60 Bani geschätzt – das sind 10Lei und 7 Bani weniger als vor einer Woche.

Aus der regionalen und lokalen Wirtschaft:

16% mehr Kommunalsteuer werden die Temeswarer im kommenden Jahr zahlen müssen. Das sind die Steuern für Gebäude, Gelände und Fahrzeuge. Die diesbezügliche Entscheidung traf am Dienstag der Stadtrat. Bürgermeister Nicolae Robu erklärte, das sei keine Anhebung der Steuern sondern eine Angleichung infolge der Inflation. Der Stadtrat beschloss desweiteren die Aufhebung des Telpark-Systems in Temeswar ab Januar. Die Verwaltung der öffentlichen Domäne der Stadt wurde von der Gesellschaft für Stadtstraßen übernommen. Bürgermeister Robu stellte eine öffentliche Debatte auf den online-Sozialisierungsnetzwerken darüber, wie sich die Temeswarer das neue Parksystem der Stadt wünschen.

Der Haushalt des Kreises Karasch-Severin wurde um rund zwei Millionen Lei aufgestockt. Die Summen kommen infolge der Abrechnungen der Projekte, die aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung gefördert wurden. Zusätzlich beglaubigte die Regierung eine Zuwendung in Höhe von einer Million Euro aus dem Reservefonds des Premiers für die Fortsetzung weiterer EU-Projekte. Das ist die letzte Zuwendung innerhalb des Programms ISPA durch welchem die Wasser- und Kanalisationsnetzwerke in 8 Städten aus dem Verwaltungskreis erweitert wurden.

Die ersten zwei Krankenkarten wurden diese Woche innerhalb der Pilotphase in Arad aktiviert. In dieser ersten Etappe werden 320 Karten an 16 Familienärzte für je 20 Patienten erteilt. Diese speichern darauf die persönlichen Daten und die Krankenakte des einzelnen Pazienten. Bei jeder medizinischen Behandlung wird dann die Funktionalität der Karten getestet. Ausgesucht wurden ältere Patienten mit schwächerem Gesundheitszustand, die unter chronischen Krankheiten leiden und deshalb öfters Gebrauch von ihren Karten machen werden. Das gesamte Systhem soll Anfang 2014 landesweit funktionell sein, erklärte der Chefarzt der Nationalen Krankenkasse Marius Filip, der an dem Projektstart in Arad dabei war.

Kontrollen werden in diesem Monat für die Bekämpfung von Steuerhinterziehung in mehreren Ortschaften West-Rumäniens durchgeführt. Polizeibeamte und Inspektoren der Finanzgarde überprüfen, ob die Händler Kassenbons ihren Kunden zusammen mit der eingekaufen Ware liefern. Die Polizeibeamten fahnden desweiteren nach illegalen Verkäufern von Feuerwerken und Knallfröschen und überprüfen die Zulassungen für die Verkäufer von Weihnachtbäumen. Bisher wurden in Temeswar mehr als 3 Kg pyrotechnisches Material beschlagnamt. 5 Fälle werden strafrechtlich verfolgt. 

Der rumänische Arbeitsmarkt:

Schwächere Arbeitsangebote diese Woche in West-Rumänien als bisher – dennoch standen hunderte Jobs auch diesmal im Angebot der Kreisagenturen für die Beschäftigung der Arbeitskräfte. Die meisten Angebote gab es im Kreis Hunedoara: 347. Im Kreis Temesch waren am Montag 181 Jobs belegbar und im Kreis Arad 146. Kreis Karasch-Severin bot auch diese Woche wenig in diesem Bereich an: 11 freie Arbeitsstellen waren hier am Montag verfügbar. Landesweit waren diese Woche knapp 6.200 freie Arbeitsplätze gemeldet, die meisten davon für Bewerber mit geringer bis mittlerer Ausbildung und für unqualifizierte Arbeitskräfte. 

Dänemark sucht Banater Arbeiter für die Landwirtschaft. Die Kreisagentur für die Beschäftigung der Arbeitskräfte Temesch organisiert hierfür Anfang Januar eine Auswahl. Gesucht werden Erbsen-, Erdbeeren- und Himbeerenpflücker, die Erfahrung in der Landwirtschaft haben und die Englisch auf Konversationsniveau beherrschen.

Auch Spanien ist an billiger Arbeitskauf aus Rumänien interessiert. 1.200 Jobs bietet die spanische Landwirtschaft im Zeitraum März-Mai kommenden Jahres an. Gesucht werden Erdbeerpflücker. Geboten werden 38,63 Euro Brutto am Arbeitstag. Eine Auswahl der Kandidaten organisiert die Kreisagentur für die Beschäftigung der Arbeitskräfte Karasch-Severin Anfang Januar in Craiova. 

Auswahlinterviews für deutschsprechende Studenten und Masteranten, die im kommenden Sommer einen Job in Deutschland belegen wollen, werden Anfang nächsten Jahres in Bukarest organisiert. Die Bewerber sollten zwischen 18 und 35 Jahren alt sein und gute Deutschkenntnisse vorweisen. Die Bewerbungsgespräche finden zwischen dem 7.ten und dem 24.sten Januar statt. Austragungsort ist die Nationalagentur für die Beschäftigung der Arbeitskräfte in Bukarest. Mehr Infos sowie die Bewerbungsformulare sind online zu finden unter: www.bucuresti.anofm.ro.

Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie im kommenden Jahr wieder hier. Am letzten Dezember-Donnerstag laden die deutschsprachigen Redaktionen des Funkforums zu einem Weihnachtsspezial ein, am ersten Januar-Donnerstag gibt es dann den Jahresrückblick des Funkforums und erst am 10. Januar haben wir wieder das Wirtschaftsmagazin. Haben Sie bis dahin schöne Feiertage und lassen Sie uns auf ein neues besseres Jahr 2013 hoffen!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 20.12.2012
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