- Meldungen aus der Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs West-Rumäniens,
- Themen aus der regionalen und lokalen Wirtschaft,
- sowie Jobangebote in West-Rumänien,
- aber auch Berichte aus der europäischen und rumänischen Landeswirtschaft,
- sowie Informationen über Rumäniens Finanzen und Bankwesen.
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Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:
Meldungen aus der Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs West-Rumäniens:
Ihre Vollversammlungen planen in diesem Monat sowohl der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat in Temeswar als auch der deutsch-rumänische Wirtschaftsverein Arad.
Die Temeswarer Geschäftsleute sind als erste dran. Der Wirtschaftsclub Banat trifft heute in einer Woche, am 13. Dezember um 20 Uhr, im Gebäude der Zahnklinik Dentalexperts in Temeswar zusammen. Bei der Vollversammlung gibt es den Bericht des Vorstands über das Jahr 2011, mit Vorlage der Bilanz und Bericht des Zensors, sowie die Entlastung des Vorstands für das Jahr 2011. Erörtert werden auch die Projekte für das kommende Jahr. Die Teilnehmer können an einem Rundgang durch die Zahnarztpraxis teilnehmen oder sogar Untersuchungen in Anspruch nehmen. Im Anschluss findet ein Imbiss statt.
Der Arader Wirtschaftsverein hält am Dienstag darauf, am 18. Dezember, die Vollversammlung seiner Mitglieder im Jelen-Haus ab. Diesmal stehen auch Neuwahlen an. Die Geschäftsleute wählen den Vorstand ihres Vereins sowie den Vorsitzenden, der den Wirtschaftsclub in den kommenden zwei Jahren leiten soll. Anschließend bietet die Kindergruppe der Jugendorganisation Banat-JA ein Adventsprogramm an.
Aus der regionalen und lokalen Wirtschaft:
Die europäischen Fördergelder für Rumänien durch das Operationelle Sektorielle Transportprogramm werden wieder locker gemacht. Dafür muss das Land mit einer Korrektur der Fördergelder nach unten sowie mit einer Geldstrafe rechnen. Das Programm wurde eingestellt, nachdem die Europäische Kommission Unstimmigkeiten bei der Durchführung der Bauarbeiten an der ersten Teilstrecke der Autobahn Nadlak-Arad verzeichnet hatte, die aus EU-Geldern bezahlt werden sollten. Rumänien verliert somit rund 20 Millionen Euro aus diesem Fördertopf. Der Vertrag für diese Autobahnstrecke mit Romstrade wurde gekündigt. Die Arbeiten werden Anfang kommenden Jahres erneut ausgeschrieben. Der Eigentümer des Bauunternehmens, der Geschäftsmann Nelu Iordache, der auch die Billigfluglinie Blue Air besitzt, wird nun wegen Entfremdung von 25 Millionen Lei aus EU-Geldern untersucht.
Der Iosefstädter Markt in Temeswar wurde am Montag feierlich eingeweiht, bleibt allerdings weiterhin geschlossen. Spätestens Ende Dezember soll der Markt wieder für Bürger offen stehen, nachdem eine Kommission der Stadt noch einmal die verrichteten Renovierungsarbeiten überprüft und nachdem die Stände an Händler versteigert werden. Die neue Markthalle kostete rund 15 Millionen Lei, ist zweistöckig und erstreckt sich auf einer Fläche von 7.000 Quadratmetern. Neben Gemüse und Obst, werden hier auch Milch- und Fleischwaren, Blumen sowie diverse Haushaltsprodukte verkauft. Der Markt bietet auch Räumlichkeiten für Cafes und Fast-Food-Restaurants.
Die Temeswarer bezahlen mehr für die Taxifahrten. Die Tarife pro Kilometer sind um durchschnittlich 50 Bani gestiegen. Eine Tagesfahrt kostet pro Kilometer 2Lei20 und eine Nachtfahrt 2Lei50, während ein Kilometer außerhalb der Stadt 3 Lei teuer geworden ist. Die Taxifahrer wollten diese Preiserhöhung schon länger durchführen. Nun stimmten die Eigentümer der Transportunternehmen und die Stadtverwaltung der Maßnahme zu.
Der rumänische Arbeitsmarkt und westrumänische Jobangebote:
Hunderte Jobs standen auch diese Woche im Angebot der Agenturen für die Beschäftigung der Arbeitskräfte in den Kreisen West-Rumäniens. Die meisten Angebote gab es im Kreis Hunedoara: 402. Im Kreis Temesch waren am Montag 337 Jobs belegbar und im Kreis Arad 146. Kreis Karasch-Severin bot auch diese Woche sehr wenig in diesem Bereich an: nur 3 freie Arbeitsstellen waren hier am Montag verfügbar. Landesweit waren diese Woche knapp 9.000 freie Arbeitsplätze gemeldet, die meisten davon für Bewerber mit geringer bis mittlerer Ausbildung und für unqualifizierte Arbeitskräfte.
Auswahlinterviews für deutschsprechende Studenten und Masteranten, die im kommenden Sommer einen Job in Deutschland haben wollen, werden Anfang nächsten Jahres in Bukarest organisiert. Veranstalter ist das Bukarester Arbeitsamt. Mehr Infos sowie die Bewerbungsformular sind online zu finden unter: www.bucuresti.anofm.ro. Die Bewerber sollten zwischen 18 und 35 Jahren alt sein und gute Deutschkenntnisse vorweisen. Die Bewerbungsgespräche finden zwischen dem 7.ten und dem 24.sten Januar in Bukarest statt.
Eine deutsche Reiseagentur sucht Mitarbeiter für ihr Backoffice in Temeswar. Gesucht werden Deutschsprechende für Voll- oder Teilzeitarbeit in den Bereichen Verwaltung, eingehende Kundenanrufe, Erfassen von Buchungen, Anbieten von Ausflügen, komplette Tourenplanung sowie Bearbeitung von Beschwerden. Neben Deutschkenntnissen in Wort und Schrift sind Engagement und Motivation gefragt. Willkommen sind auch Schüler oder Studenten, Rentner und Personen mit physischen Behinderungen – Hauptsache Sie sprechen Deutsch. Bewerben kann man sich bei der Büroleiterin für Rumänien Maria Hess unter der Rufnummer 0754 16 44 13 oder per E-Mail an maria.hess@reiseversand.com. Mehr darüber erfahren Sie kommende Woche bei uns aus dem Wirtschaftsinterview der Woche.
Aus der europäischen und rumänischen Landeswirtschaft:
Der deutsche Handelskonzern Metro macht bei seiner Supermarkttochter Real mit einem milliardenschweren Teilverkauf kräftig Kasse – verzeichnet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. Für den Kaufpreis von 1,1 Milliarden Euro übernimmt der französische Konkurrent Auchan fast das gesamte Auslandsgeschäft von Real, teilte die Metro AG am Freitag in Düsseldorf mit. Verkauft werden die Real-Aktivitäten in Polen, Rumänien, Russland und der Ukraine. In diesen vier Ländern erzielte Real im vergangenen Jahr mehr als 2,6 Milliarden Euro Umsatz mit rund 20.000 Mitarbeitern in 91 Filialen. In Rumänien zählt die Real-Kette 24 Einkaufszentren. Auchan wird dennoch nur 20 der 24 Real-Kaufhäuser übernehmen. Laut einer Pressemitteilung der Real am Dienstag werden die Supermärkte in Arad, Großwardein, Konstanza und Sutschawa nicht an den französischen Konkurrenten gehen. Die Einkaufszentren würden weiter unter normalen Bedingungen funktionieren bis eine Lösung gefunden sei. Auchan hat bisher zehn Großmärkte Rumänien-weit. Weil grünes Licht der Wettbewerbshüter notwendig ist, rechnet der Vorstand von Metro AG mit dem Abschluss der Transaktion erst im kommenden Jahr.
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat dem rumänischen Bahnunternehmen CFR SA einen Kredit über 175 Millionen Euro genehmigt. Mit den Geldern sollen laufende Schulden getilgt werden, damit Fonds für Investitions- und Instandhaltungsarbeiten freigegeben werden können. Laut einer Pressemitteilung der europäischen Bank wird das Geld in zwei Tranchen ausgezahlt und ist Teil des Restrukturierungsprogramms von CFR, welches sich auf insgesamt 1,2 Milliarden Euro beläuft. Dadurch soll die Unternehmensführung reformiert, die derzeitige Lage analysiert und ein detaillierter Restrukturierungsplan entworfen werden, heißt es weiter in der Mitteilung.
Die rumänischen Staatsbürger geben mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Lebensmittel, Verkehr und Begleichung ihrer monatlichen Rechnungen aus, während die Europäer dafür nur ein Drittel ihres Monatslohns auszahlen. Das zeigt ein Bericht der Nationalbank Rumäniens. Die Europäer zahlen durchschnittlich 15% ihres Einkommens für Essen sowie für Verkehr und 16% für ihre monatlichen Unkosten. Die Rumänen hingegen zahlen nur 11% ihres Gehalts für die Unkosten, dafür mehr als 40% für Essen und Transport. Europaweit verdienen die Rumänen und die Bulgaren am geringsten – rund 3,4 US-Dollar pro Stunde. Am anderen Ende der Rangliste sind die Luxemburger, die durchschnittlich 27,6 US-Dollar pro Stunde verdienen.
Finanzen und Bankwesen:
Das rumänische Finanzministerium hat am Montag 500 Millionen Lei über einjährige Staatsanleihen am Lokalmarkt geliehen. Der durchschnittliche Jahreszins ist dabei auf 6,29 Prozent gestiegen, wobei das Angebot der Kreditinstitute doppelt als die Nachfrage war. Bei der letzten ähnlichen Anleihen-Versteigerung Mitte November hat das Finanzministerium für ein Jahr 800 Millionen Lei zu 6,13 Prozent Zinsen geliehen. Im Monat Dezember will der Staat rund 3 Milliarden Lei am Lokalmarkt leihen. Rumänien muss noch in diesem Jahr fast 2 Milliarden Lei Altschulden tilgen.
Die Devisenreserven Rumäniens sind im Monat November um rund 600 Millionen Euro gesunken, teilte die Nationalbank in Bukarest am Montag mit. Die Deviseneingänge betrugen zwar 3,3 Milliarden Euro, die Ausgänge waren aber mit 3,9 Milliarden Euro deutlich höher. Grund dafür war hauptsächlich die Tilgung von rund 1,7 Milliarden Euro der Außenverschuldung Rumäniens, einschließlich der Rückzahlung einer Kreditrate an den Internationalen Währungsfonds. Die Goldreserven Rumäniens blieben mengenmäßig unverändert bei 103,7 Tonnen. Bei leicht steigenden Goldpreisen auf den internationalen Märkten wuchs ihr Wert im November gegenüber dem Vormonat um 20 Millionen Euro. Damit betrugen die internationalen Reserven Rumäniens Ende November rund 35 Milliarden Euro. Rumänien muss im Dezember noch rund 375 Millionen Euro seiner öffentlichen und öffentlich garantierten Außenverschuldung tilgen.
Die rumänische Landeswährung verliert leicht an Wert im Vergleich zu den Bezugswährungen. Die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen Mittwoch-Nachmittag folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei54 quotiert – ein Ban mehr wie vor zwei Wochen – und ein US-Dollar mit 3Lei57, 3 Bani mehr als vor zwei Wochen. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag bei 1Lei60 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei. Ein Gramm Gold wurde gestern auf 190 Lei und 9 Bani geschätzt – das sind 6Lei80 weniger als vor zwei Wochen.
Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie kommende Woche wieder hier. Dann unter anderem mit den Hinweisen aus der Rechtspraxis. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!