Ein Niedrigenergiehaus steht seit Kurzem
bezugsfertig in der Temescher Ortschaft Wetschehausen/Pietroasa Mare. Es wurde
im Hof des Kinderheims der Caritas Eisenstadt und der Caritas Temeswar gebaut
und soll den 24 Heimkindern bessere Wohnbedingungen bieten. Das neue Gebäude
entstand dank des Einsatzes von freiwilligen Handwerkern aus Österreich. Raluca
Nelepcu war bei der Einweihungsfeier dabei und berichtet.
So menschenvoll wie schon lange nicht mehr war die römisch-katholische Kirche aus dem Temescher Dorf Wetschehausen/Pietroasa Mare am Freitag. In Wetschehausen, ungefähr zehn Kilometer von Lugosch und etwa70 Kilometer von Temeswar entfernt, hatte man sich zu einer besonderen Feier versammelt: Die Einweihung des Passivhauses im Hof des dortigen Kinderheims, das von der Caritas Eisenstadt zusammen mit der Caritas Temeswar betrieben wird. Zu der feierlichen Angelegenheit waren zahlreiche Unterstützer der Einrichtung aus dem Burgenland in Österreich angereist, darunter auch die Caritas-Direktorin aus Eisenstadt, Edith Pinter, und der der burgenländische Alt-Bischof Paul-Iby. Bischof Paul, der das Kinderheim schon seit Jahren kennt und mitunterstützt, zelebrierte die Heilige Messe in der Ortskirche.
Gleich nach der Wende 1989 waren die Österreicher mit Hilfstransporten nach Rumänien gekommen. Damals konnten sie beobachten, wie in den Krankenhäusern gesunde Kinder abgegeben wurden. Der Bedarf an Kinderheimen war größer denn je in Rumänien. Die Caritas Eisentstadt gründete dann die Sozialeinrichtung in Wetschehausen. Die heute 82-jährige Elfriede Schweifer ging Anfang der 90er nach Rumänien, um sich um die Einrichtung zu kümmern. Zusammen mit dem österreichischen Arzt Peter Wagentristl wurden neun obdachlose Kinder in das Familienhaus aus Wetschehausen geholt.
Heute werden hier 24 Kinder im Alter von
sieben bis 20 Jahren betreut, die elternlos oder aus sehr armen Verhältnissen
stammen. Dank des neuen Baus wurden für sie bessere Wohnbedingungen geschaffen.
Der neue Bau erstreckt sich auf 400
Quadratmeter und ist ein Novum in der Region. Errichtet wurde das Gebäude mit
Hilfe von freiwilligen Schülerinnen und Schülern der HTL Mödling, die von
Magister Thomas Radatz nach Rumänien geführt wurden. Seit 2010 wurde an dem
sogenannten Passivhaus gebaut. Magister Thomas Radatz wurde für seinen Einsatz
mit dem Sanktmartinsorden in Silber geehrt. Dieselbe Auszeichnung nahm auch der
Inhaber der Baufirma Resch, Josef Resch, entgegen, der für die Sozialstation
ein neues Dach bauen ließ.
Heizkosten soll es also keine geben, erklärte Thomas Radatz von der HTL Mödling. Die Kinder, die bald in das neue Haus ziehen werden, zeigten sich sehr erfreut darüber und bereiteten für die Gäste aus Österreich ein kleines Programm mit Liedern und Gedichten in deutscher Sprache vor.
Raluca Nelepcu, Wetschehausen, 14.09.2012 |