Die deutsche Wallfahrt nach Maria Radna war früher ein wichtiger Tag im Leben der Banater Schwaben. Während des Kommunismus und danach durch die Auswanderung der Rumäniendeutschen verlor dieser Tag an Bedeutung und geriet in Vergessenheit. Das Bischöfliche Ordinariat Temeswar, die Landmannschaft der Banater Schwaben und das Gerhardsforum Banater Schwaben aus Deutschland ergriffen gemeinsam die Initiative und führten im vergangenen Jahr diesen Wallfahrtstag wieder ein. Heuer wurde bereits zum 2. Mal die deutsche Wallfahrt nach Maria Radna am 2. August begangen. Adrian Ardelean war dabei und berichtet.
„Kommt nach Hause zurück, die Mutter wartet auf Euch!“ So lautete der Aufruf zur deutschen Wallfahrt nach Maria Radna in diesem Jahr und hunderte Banater Schwaben aus aller Welt folgten ihm. Sie kamen dorthin zurück, wo sie vor vielen Jahren mit ihren Eltern und Großeltern waren, bei der Gottesmutter Maria.
Der Gottesmutter in Maria Radna wurden all die Leiden und die Wünsche anvertraut und die Mutter vergaß nie, darauf zu antworten. Daran erinnert sich auch Johann Kerner aus Sanktanna, der zur Zeit den Valores-Verein in Deutschland führt.
Bei der Auswanderung nahmen die Banater Schwaben ihre Sitten und Bräuche, ihre Lieder und ihre Gebete nach Deutschland mit, doch die Gottesmutter in Maria Radna blieb hier zurück und wartet seitdem auf sie, dass sie eines Tages wieder zurück zu Ihr nach Hause kommen. Dafür führte die Temeswarer Diözese den deutschen Wallfahrtstag wieder in den örtlichen katholischen Kirchenkalender ein. Bischof Martin Roos:
Um an diesem Fest dabei zu sein, legten die Banater Schwaben lange Wege mit Bussen oder PKW-s zurück. Sie organisierten auch eine Fußwallfahrt von Minisch aus. In Radna angekommen, wurden die Pilger vom Gastgeberpfarrer Andreas Reinholz begrüßt und sie beteten den Kreuzweg.
Es folgte der Festgottesdienst in der Wallfahrtskirche. Diesen zelebrierte Bischof Martin Roos in Anwesenheit vieler Pfarrer der Temeswarer Diözese sowie aus Deutschland, darunter Heimatpfarrer Peter Zillich aber auch der emeritierte Visitator der Donauschwaben Andreas Straub.
Für den musikalischen Rahmen sorgten die Eisenbahner Musikanten aus Freiburg geleitet von Josef Zippel und der Banater Musikwissenschaftler und Organist Dr. Franz Metz. Zu Gehör kamen die vertrauten Marienlieder und die ganze Kirche sang mit.
Dass immer mehr Gläubige zur deutschen Wallfahrt nach Maria Radna kommen, das erwünscht sich auch der Temeswarer Bischof Martin Roos. Nach dem Festgottesdienst legte er den banatdeutschen Wallfahrern eine Bitte ans Herz.