Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 04.07.2012

Aus den Wirtschaftsmeldungen der Woche erfahren Sie heute Informationen aus der rumänischen und regionalen Wirtschaft. Die Meldungen sind in folgenden Themenkategorien eingegliedert:
- Preisänderungen zur Jahreshälfte,
- Finanzmärkte und Bankenwesen,
- Aus der regionalen und lokalen Wirtschaft,
- Und ein paar Urlaubsmeldungen.
Hören und lesen Sie mit!

Preisänderungen zur Jahreshälfte:

Mit dem 1. Juli sind die Strompreise für alle Kategorien von Verbrauchern im Schnitt um fünf Prozent gestiegen. Die Teuerung betrifft sowohl die Haushalte, als auch das Gewerbe und die Industrie. Das teilte die Regulierungsbehörde für Energie ANRE mit. Die Strompreise waren seit Januar 2010 nicht mehr gestiegen. Die Teuerung sei notwendig gewesen, um Produktions- und Vertriebskosten der Inflation anzupassen. Ferner habe sich Rumänien zu dieser Teuerung in dem vorbeugenden Kreditabkommen mit dem Internationalen Währungsfonds verpflichtet.

Die Roamingpreise sind billiger. Seit dem 1. Juli zahlen rumänische Reisende, die sich im europäischen Raum aufhalten, kleinere Telefongebühren. Handynutzer zahlen für Anrufe 29 Euro-Cents pro Minute, sollten sie angerufen werden, beträgt der Tarif 8 Euro-Cent pro Minute. Eine SMS kostet 9 Euro-Cent. Die Beträge enthalten keine Mehrwertsteuer und sind nur innerhalb der Europäischen Union gültig. 

Finanzmärkte und Bankenwesen:

Die Devisenreserven Rumäniens sind im Monat Juni um weitere 559 Millionen Euro auf 32 Milliarden und 960 Millionen Euro gesunken, nachdem sie bereits im Monat Mai 817 Millionen Euro eingebüßt hatten. Das teilte die Nationalbank in Bukarest mit – zitiert von der online-Ausgabe der allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien. Vor einem Jahr, Ende Juni 2011, hatten die Devisenreserven ein Rekordhoch von 34 Milliarden und 402 Millionen Euro erreicht. Die Goldreserven Rumäniens blieben mengenmäßig unverändert bei 103,7 Tonnen. Bei leicht sinkenden Goldpreisen auf den internationalen Märkten verringerte sich ihr Wert im Juni dieses Jahres gegenüber dem Vormonat Mai um 45 Millionen Euro auf 4 Milliarden und 161 Millionen Euro. Damit betrugen die internationalen Reserven Rumäniens Ende Juni etwas mehr als 37 Milliarden Euro. Rumänien muss in diesem Monat 127,92 Millionen Euro seiner öffentlichen und öffentlich garantierten Außenverschuldung tilgen.

Rumänische Staatsbürger schulden den Banken rund 25 Milliarden Lei. Das heißt, dass jeder Staatsbürger Schulden in einer mittleren Höhe von 1.300 Lei verzeichnet. Die höchsten Schulden sind in der Hauptstadt anzutreffen: Die Bewohner aus Bukarest und dem Kreis Ilfov schulden den Banken rund die Hälfte der gesamten Landessumme, bzw. rund 10 Milliarden Lei. Hier liegen die Schulden pro Bewohner bei bis zu 5.000 Lei. An zweiter Stelle in der Rangliste der Schuldner liegt Kreis Klausenburg mit 1,26 Milliarden Lei. Auf mehr als eine Milliarde Lei erheben sich auch die Schulden der Bewohner im Kreis Temesch gegenüber den Banken. Der Pro-Kopf-Mittelwert der Schulden liegt hier bei 1.600 Lei.

Hier auch die Referenzkurse der Notenbank Rumäniens für den heutigen Donnerstag: ein Euro wurde gestern mit 4Lei47 quotiert – um rund zwei Bani mehr als am Vortag – und ein US-Dollar mit 3Lei55, ebenfalls um rund zwei Bani mehr. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint liegt bei 1Lei56 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei88. Ein Gramm Gold wird auf 187 Lei und 78 Bani geschätzt – um fast 2 Lei mehr als am Dienstag.

Aus der regionalen und lokalen Wirtschaft:

Westrumänien ist unter der Warnstufe oragne für Hitze. Das bringt auch Verkehrsbeschränkungen mit sich. Der Verkehr ist LKWs schwerer als 7,5 Tonnen  tagsüber zwischen 11 und 20 Uhr gesperrt. Die Sperre gilt bis Samstag in den Landeskreisen Sathmar, Bihar, Karlsburg, Hunedoara, Arad, Temesch, Karasch-Severin, Mehedinti und Dolj. Ausgenommen sind der Personenverkehr, der Transport von lebendigen Tieren, von leichtverderblichen Produkten und von Postwaren, die Einsatzfahrzeuge, die Bestattungsfahrzeuge sowie die Hilfstransporte. Wegen der hohen Temperaturen gelten auch Geschwindigkeitsbeschränkungen für den Bahnverkehr, so dass Züge Verspätungen zwischen 20 und 60 Minuten verzeichnen können.

Die Erneuerungsarbeiten an der Bahnstrecke Vintu de Jos – Simeria hinkt acht Monate hinterher. Grund dafür sind die wiederholten Beanstandungen der Unternehmen, die sich an der Ausschreibung der Arbeiten beteiligt haben. Das Projekt im Wert von 333 Millionen Euro wird hauptsächlich aus europäischen Geldern finanziert. Die Arbeiten hätten bereits im November vergangenen Jahres starten sollen. Sie wurden aber bisher noch nicht endgültigt zugeteilt. Infolge der Modernisierungsarbeiten sollen die Personenzüge auf dieser Strecke mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometern pro Stunde fahren, bzw. die Güterzüge mit 120 Kilometern pro Stunde.

Die Angestellten des Hüttenwerkes Arcelor Mittal Hunedoara sind mit ihren Gehältern unzufrieden. Sie beantragen, weiterhin, eine Gehaltserhöhung um 20%, während der Arbeitgeber 3% mehr Geld jetzt und weitere 2% im Herbst anbietet. Die Verhandlungen werden fortgesetzt. Die Gewerkschaften drohen mit Streiks, auch wenn sie sich bewust sind, dass Protestnaßnahmen zur Zeiten der Wirtschaftskrise unwillkommen sind.

Und schließlich ein paar Urlaubsmeldungen:

Etwa dreimal so viel Geld wollen Rumänen für einen Auslandsurlaub ausgeben, als für ihre Ferien im Inland. Darüber informiert der Rumänien Onlinekourier basierend auf einer einschlägigen Studie der Handelsbank BCR. Durchschnittliche 410 Euro beabsichtigen Auslandsurlauber pro Person auszugeben, jene die im Inland bleiben, gedenken bloß 140 Euro in ihre Erholung zu investieren. Im Inland zieht es die Rumänen vorwiegend an die Schwarzmeerküste. Im Falle von Auslandsurlaubern reisen diese meist nach Bulgarien, Griechenland und in die Türkei. Rund zwei Millionen Bürger Rumäniens  fahren in diesem Jahr in Urlaub. Das sind weniger als 10% der Landesbevölkerung.

Die Autobahn A2 Bukarest-Konstanza soll auf ihrer gesamten Strecke ab dem 20. Juli befahrbar sein. Dies erklärte Transportminister Ovidiu Silaghi zitiert von der ADZ. Eine Einschränkung wird es allerdings auf dem rund 20 Kilometer langen Teilstück zwischen Medgidia und Cernavodã geben, wo nur eine Seite der Autobahn fertig ist. Dort gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h. Von Medgidia nach Konstanza soll es keine Beschränkungen geben, jedoch wird auch dieses Teilstück noch nicht ganz fertiggestellt sein und über keine Raststätten verfügen. Die Arbeiten sollen im Januar 2013 beendet werden.

Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie kommende Woche wieder hier – unter anderem mit den Hinweisen aus der Rechtspraxis. Haben Sie eine erfolgreiche Woche weiterhin!


07.05. WM  


 Adrian Ardelean, Temeswar, 5. Juli 2012
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