Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 12.04.2012

Innerhalb der Wirtschaftsmeldungen dieser Woche erhalten Sie Informationen aus der landesweiten und regionalen Wirtschaft. Gegliedert sind die Informationen unter: 
- Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsvereine / Messen und - Wirtschaftsveranstaltungen, 
- Statistiken und Bankwesen / Arbeitsmarkt Rumäniens, 
- Regierungsvorgehen und wirtschaftsfördernde Maßnahmen / Regionale Wirtschaft. 
Lesen und hören Sie hier mehr darüber!

Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:

Als erstes befassen wir uns mit der Tätigkeit der deutschen Wirtschaftsvereine aus unserem Sendegebiet:

Die Osterfeiertage sind unter anderem auch Grund für die Verschiebung der Geschäftstreffen. Die Mitglieder des Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsvereins Arad kamen bereits vor zwei Wochen innerhalb ihrer Monatssitzung zusammen. Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat verschiebt das Monatstreffen seiner Mitglieder auf Freitag, den 20. April. Als Ehrengast ist dann der Abgeordnete des Deutschen Forums im rumänischen Parlament Ovidiu Gant zugegen. Einzelheiten über den Veranstaltungsort werden noch rechtzeitig gemeldet. Hier auch die weiteren geplanten Veranstaltungen bis zu den Sommerferien: Der Austrian Business Club Bukarest beabsichtigt, demnächst den deutschsprachigen Wirtschaftsclub Banat zu besuchen. Das gemeinsame Treffen könnte am Donnerstag, dem 24. Mai, in  Temeswar stattfinden. Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat feiert dann am 15. Juni sein 10-jähriges Bestehen. Desweiteren plant die Deutsch-Rumänische Handelskammer Bukarest mit den Temeswarer Geschäsftsleuten Ende Juni einen Bayernstammtisch zum Thema "Duale  Berufsausbildung".

Messen und Wirtschaftsveranstaltungen:

Ostermärkte gibt es in den Stadtzentren in Temeswar und in Arad. In Temeswar bieten lokale Händler Osterwaren, Osterspeisen, Wein und Geschenke in den Holzhütten auf dem Opernplatz. Für die Kinder gibt es eine Osterhasen-Werkstatt mit Töpfer-Drehscheibe aber auch ein Gehege mit Kaninchen. In Arad ist der Ostermarkt vor dem Rathaus aufgestellt. Neben den Holzhütten, die Osterwaren und -speisen anbieten, gibt es auch Spielplätze für Kinder und auch hier können die Kleinen den Osterhasen treffen. Beide Ostermärkte sind bis kommende Woche am Mittwoch offen.

Die Arader Industrie-, Landwirtschafts- und Handelskammer veranstaltet kommende Woche ein gemischtes Messeevent auf dem Gelände von Expo Arad International. Gleich drei Messen öffnen hier Ihre Tore von heute in einer Woche. Das sind die Messe für Blumen und Gartenzubehör Gardenia, die Tourismusmesse Estival und die Möbelmesse Mobilar. Die Öffnungszeiten sind am Donerstag und Freitag zwischen 11 und 20 Uhr, am Samstag zwischen 10 und 20 Uhr sowie am Sonntag zwischen 9 und 15 Uhr.

Eine internationale Erfindermesse findet ebenfalls kommende Woche in Hatzfeld statt. Erwartet werden 70 Erfinder aus Serbien, Ungarn, Kroatien, der Slowakei und Rumänien. Die feierliche Eröffnung findet am Freitag statt und die Messe ist bis Sonntag besuchbar. Das ist die erste Auflage der Hatzfelder Erfindermesse. 

Die Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer organisiert in diesem Monat ein Fachforum im Bereich der erneuerbaren Energien in der bundesdeutschen Hauptstatt. Erörtert werden dabei wirtschaftliche und juristische Aspekte des rumänischen Marktes für erneuerbare Energien und Umwelttechnik. Das Fachforum findet am 27. April im Gebäude des Reichtags in Berlin statt. Partner des Events ist die Deutsch-Rumänische Juristenvereinigung. Darüber informiert der Rumänien-Onile-Kurier und mehr Infos dazu erhalten Sie unter zoro.ro.

Statistiken und Bankwesen:

Die jährliche Inflationsrate fiel im Monat März auf ein neues Minimum der letzten 23 Jahre und erreichte 2,4%. Das gab das Nationale Statistikinstitut bekannt. Die Konsumpreise lagen im Vormonatsvergleich um einen halben Prozentpunkt höher.

Das Handelsdeffizit Rumäniens nahm in den ersten beiden Monaten dieses jahres um fast 60% im Vorjahresvergleich zu und erreichte rund 970 Millionen Euro. Das heißt, die Importe wuchsen schneller als die Exporte. 

Hier auch die Referenzkurse der Notenbank Rumäniens für den heutigen Donnerstag: ein Euro wurde gestern mit 4Lei37 quotiert – genau so wie vor einer Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei33, um einen Ban mehr wie vor einer Woche. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei46 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei92. Ein Gramm Gold wurde auf 177 Lei und 44 Bani gewertet - um 3 Lei und 11 Bani mehr als vor einer Woche. 

Zum Arbeitsmarkt Rumäniens:

Mehr als 450.000 Arbeitslose wurden im Monat März landesweit registriert. Die Arbeitslosenrate beträgt somit 5,05%, so die Nationalagentur für die Beschäftigung der Arbeitskräfte. Im Vormonatsvergleich nahm der Prozentsatz um 0,22 Punkte ab und im Vorjahresvergleich sogar um knapp einem Prozentpunkt. Weniger Arbeitslose wurden in 38 Landeskreisen und in der Hauptstadt Bukarest verzeichnet, die meisten hingegen in den Kreisen Vaslui, Mehedinti, Teleorman, Dolj und Covasna. Die meisten Arbeitslosen sind im Alter zwischen 40 und 49 Jahren.

Das Angebot an vakanten Arbeitsplätzen war auch diese Woche reich. Hier die Angaben für West-Rumänien: Im Kreis Temesch waren es am Montag 447 belegbare Jobs, im Kreis Hunedoara 372 und im Kreis Arad 208. Kreis Karasch-Severin hat nachwievor wenig in diesem Bereich anzubieten, 28 freie Arbeitsstellen waren hier verfügbar. Landesweit waren mehr als 10.000 freie Arbeitsstellen gemeldet, die meisten davon für Bewerber mit geringer bis mittlerer Ausbildung.

Die Arbeitslosen in West-Rumänien können sich Ende des Monats einen Job finden. Die Kreisagenturen für die Beschäftigung der Arbeitskräfte organisieren dann mehrere Jobbörsen. Die Unternehmer auf Arbeitskraftsuche können ihre Angebote bei den Agenturen kostenlos anmelden. Die Börsen finden am 27. April statt. Austragunsorte sind in Temeswar das Jugendkulturhaus sowie in Arad das Restaurant Bucegi am Bahnhofsplatz. Weitere Jobbörsen finden zeitgleich in Reschitza, Diemrich und Großwardein statt.

Regierungsvorgehen und wirtschaftsfördernde Maßnahmen:

Rund 650 Millionen Lei erteilt die Regierung den Kommunalverwaltungen landesweit. Das Geld stammt aus dem Reservefonds der Regierung und ist für die Kommunen vorgesehen, die Schulden angesammelt haben bzw. für die Mitfinanzieung europäischer Projekte. Die Liste mit den nutznießenden Kommunalverwaltungen wurde nun im Amtsblatt veröffentlicht. Hier die Daten für West-Rumänien:

60 Kommunen aus dem Kreis Temesch erhalten zusätzliche Geldsummen. 45 davon werden von Bürgermeistern der regierenden Demokrat-Liberalen Partei geleitet, 5 von Vertretern des Ungarnverbands, weitere 5 seitens der opositionellen National-Liberalen Partei und 2 seitens der Sozial-Demokratischen Partei, je einen vom Verband der Bulgaren und von der Partei der Neuen Generation sowie von einem Unabhängigen. 39 Kommunen erhielten diesmal kein Geld. Die höchsten Summen erhielten die Gemeinden Altbeschenowa – 2,8 Millionen Lei und Tschakowa – 1,4 Millionen. Dem Kreisrat, der von den Demokratliberalen geleitet wird, wurden 2 Millionen Lei aus dem Reservefonds erteilt.

Auch im Kreis Arad erhielt der von der Regierungspartei geleitete Kreisrat 2 Millionen Lei aus Bukarest. Weitere 61 Kommunen sind ebenfalls Nutznieser des Reservefonds. Die höchsten Summen erhielten hier die Gemeinde Sintea Mare – eine Million Lei und die Gemeinde Dorobanti – 700.000 Lei. In der Rangliste folgen Lippa, Jenopol, Curtici, Pankota, Sanktanna und Sebisch mit je 600.000 Lei.

Nennenswerte Summen wurden auch dem Kreis Karasch-Severin zugeteilt: Rußberg erhielt 3 Millionen Lei und Herkulesbad 2 Millionen. Diese Ortschaften werden von Bürgermeistern geleitet, die der regierenden Demokrat-Liberalen treu geblieben sind und nicht den Kreisratsvorsinden Sorin Frunzaverde zu den opositionellen National-Liberalen folgten.

Die Opposition wirft der Regierung Klientelismus vor. Ihrer Vertreter nach seien diese Fonds reines Wahlkampfschmiergeld für die Bürgermeister aus der Regierungskoalition. Die National-Liberalen wollen den Rechnungshof einschallten. Sie sind der Meinung, die Zuteilung der Gelder sei gesetzeswidrig, da die Summe drei Mal so hoch als der vom Parlament abgestimmte Gesamtbetrag des Reservefonds der Regierung sei.

Aus der regionalen Wirtschaft:

Der Temeswarer Stadtrat beglaubigte am Dienstag einen Kreditantrag seitens der Nahverkehrsgesellschaft im Wert von 70 Millionen Lei. Das Geld ist für die Schuldentilgung der Gesellschaft beim Staatshaushalt notwendig. Gesellschaftsmanager Ioan Goia erklärte, sein Unternehmen werde keine Probleme bei der Kreditrückzahlung verzeichnen. Der Temeswarer Nahverkehr habe zu viel Personal, was die Hauptursache für die Anhäufung der Schulden sei – so der Manager weiter.

Ebenfalls am Dienstag wurde in Temeswar das erste Fahrradzentrum eingeweiht. Dieses befindet sich im Justizpark gegenüber vom Rathaus und vom Capitol-Saal. Ein Fahrrad kann man hier für 3 Lei pro Stunde bzw. für 15 Lei am Tag leihen. Kinder im Alter unter 16 Jahren und Rentner erhalten die Fahrräder kostenlos für 2 Stunden. Dafür müssen sie ihr Notenbüchlein bzw. ihr Rentencoupon vorzeigen.

Das Arader Neptun-Freibad wird heuer über Wasserrutschen verfügen. Diese werden nun per Ausschreibung über das elektronische Dienst für öffentliches Beschaffen erworben. Eingeschätzt wurden hierfür etwas mehr als 600.000 Lei. Die Angebote für die Teilnahme an der Ausschreibung können bis am 27. April um 10 Uhr eingereicht werden. Angekauft werden drei Wasserrutschen mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad, die von einer gemeinsamen Plattform aus einer Höhe von 8 Metern starten sollen. 

Die Bahngesellschaft CFR ändert den Fahrplan einiger Züge während der Osterzeit. Betroffen von dieser Maßnahme sind in West-Rumänien die Strecken Temeswar – Baia-Mare, Temeswar – Hermannstadt, Temeswar – Reschitza sowie der Inter-City Temeswar – Bukarest. Die Fahrgäste werden gebeten, sich vor ihrer Reise über die geplanten Routen zu erkundigen. Informationen sind auch per Telefon erhältlich unter der Rufnummer 021 9521. 

Der serbisch-rumänische Grenzübergang im Kreis Temesch Foeni2 - Jasa Tomic wurde zeitweilig am vergangenen Freitag anlässlich der Osterfeiertage eröffnet. Einen Antrag hierfür stellten sowohl die rumänischen als auch die serbischen Kommunalbehörden aus der Umgebung. Der Grenzübergang ist bis zum 23. April täglich zwischen 10 und 18 Uhr offen.

Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie am kommenden Donnerstag wieder. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche sowie ein schönes verlängertes Wochenende anlässlich der rumänischen Ostern!

04.12. WM1  


04.12. WM2  


04.12. WM3  


 Adrian Ardelean, Temeswar, 12.04.2012
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