Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 01.12.2011

Aus den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche erhalten Sie Informationen aus der landesweiten und regionalen Wirtschaft, über den rumänischen Arbeitsmarkt und zum wirtschaftlichen Terminkalender.
Bleiben Sie dran!
Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche.

Vorab – eine Meldung zum regionalen Terminkaleder der Wirtschaftsvereine:

Die deutschen Wirtschaftsclubs West-Rumäniens planen die letzten Treffen ihrer Mitglieder in diesem Jahr. Das reguläre Clubtreffen des deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat wird diesmal vom 8.ten Dezember auf Montag, den 12. Dezember, verschoben. Das Treffen findet im Barockpalais am Temeswarer Domplatz statt, wie immer um 19 Uhr, und als Gäste werden französische und italienische Geschäftsleute aus der Region sein. Die Vollversammlung des deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat für 2011 wird auf Anfang des nächsten Jahres verschoben. --- Auch die Mitglieder des deutsch-rumänischen Wirtschaftsvereins Arad treffen zu einem Adventsfest in diesem Monat zusammen. Das genaue Datum ist zur Stunde noch nicht bekannt. Nähere Informationen dazu erfahren Sie nächste Woche bei uns.

Aus der landesweiten Wirtschaft:

Der Entwurf für den Saatshaushalt 2012 wurde diese Woche dem Parlament zur Debatte und Abstimmung eingereicht. Die Regierung rechnet dabei mit Einnahmen von 195,3 Milliarden Lei und Ausgaben von 206,5 Milliarden. Die Haushaltseinkommen stellen 33,7% des BruttoInlandsproduktes dar, um 0,3% mehr als in diesem Jahr. Für Investitionen stehen um 2 Milliarden Lei weniger als heuer bereit. Weniger soll auch für Staatssubventionen ausgegeben werden – 0,91 BIP-Prozent – und auch die Personalkosten sollen gesenkt werden. In Kauf nahm die Regierung einen Wirtschaftswachstum um 1,8 bis 2,3% im Vergleich zu diesem Jahr. 

Die Regierung verhandelt mit dem Internationalen Währungsfonds IWF, den Brutto-mindest-lohn von derzeitigen 670 auf 700 Lei zu erhöhen. Finanzminister Gheorghe Ialomiteanu erklärte, so eine Maßnahme sei rechtfertigt. Darüber hinaus sollen auch Verhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden geführt werden. Vor knapp einem Jahr beschloss die Regierung die Erhöhung des Mindestlohns von 600 auf 670 Lei, infolge der Verhandlungen mit dem IWF und den Arbeitgeberberbänden. Premier emil Boc erklärte damals, die Erhöhung decke die Inflation für die Jahre 2009 und 2010.

Die Ratingagentur Standard&Poors bestätigte die Stabilität der Wirtschaft Rumäniens. Die Senkung des Haushaltsdeffizits und das Abkommen mit dem IWF sichern der Landeswirtschaft einen Gleichgewicht und eine Garantie, dass im Wahljahr 2012 keine Überschreitungen der Ausgaben entstehen, meinen die US-Experten. Sie warnen aber davor, dass das eingeplante Deffizitsziel von 3 BIP% für 2012 ohne weitere Steuermaßnahmen unerreichbar sei. Desweiteren stufte die Retingagentur die Lei-Schulden des Landes in der Kategorie „junk“ ein, die nicht empfehleswert für Investoren ist.

Hier auch die Referenzkurse der Nationalbank Rumäniens für den heutigen Donnerstag: ein Euro wurde gestern Nachmittag mit 4Lei35 quotiert und ein US-Dollar mit 3Lei27. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei39 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei19. Ein Gramm Gold wurde auf 179 Lei und 51 Bani gewertet.

Zum rumänischen Arbeitsmarkt:

Rumänienweit waren Anfang dieser Woche mehr als 8.500 freie Arbeitsplätze gemeldet, die meisten davon für Bewerber mit einer geringen bis mittleren Ausbildung. In den Kreisen West-Rumäniens waren es 473 belegbare Stellen in Temesch, 286 in Huedoara, 264 in Arad und nur 10 in Karasch-Severin.

Eine Jobbörse für die Insaßen der Haftanstalt in Temeswar organisiert am morgigen Freitag die Agentur für Beschöftigung der Arbeitskräfte Temesch. Die Börse findet im Jugendkulturhaus statt. Daran konnen sich die inhaftierten Straftäter, die weniger als 9 Monaten bis zu ihrem Freilaß haben, eine Arbeistelle suchen.

350 neue Arbeitsstellen soll in Temeswar das Unternehmen Flextronics schaffen. Die Firma tätigt eine Investition von 3,6 Millionen Lei und will hiermit die Tätigkeit vor Ort ausdehnen. Die Fabrik wurde 1998 eröffnet, verfügt über 40.000 Quadratmeter und beschftigt 2.600 Angestellte. Hier werden Medizinzubehör und Verbrauchmaterialien für medizinische Geräte hergestellt.

Wir kommen nun zu den regionalen und lokalen Themen:

Der Heumarkt in Temeswar ist ab heute wieder offen. Die Modernisierungsarbeiten wurden beendet. Das Dach wurde erneuert, mehrere Verkaufsplätze wurden eingerichtet, die Wasserzufuhr modernisiert und die Metallstruktur neu gestrichen. Die Investition belief sich auf 1,3 Millionen Lei und wurde aus dem Haushalt der Stadt getragen. Gearbeitet wird noch an der Markthalle in der Josefstadt. Die Kosten belaufen sich hier auf 12 Millionen Lei und die Arbeiten sollen bis im nächsten Sommer anhalten.

Die Temeswarer Stadträte beglaubigten neue Regelungen für das städtische Parksystem TelPark. Die Parkabbos werden ab dem 1.sten Januar teurer und die Stationierung der Autos in der Nähe der großen Martkhallen sowie auf mehreren Straßen im Stadtzentrum auf 2 Stunden eingeschränkt. Zudem wird die Parkgebühr in der Nähe der Markthallen auch samstags bis 13 Uhr fällig. Auf 32 Straßen der Stadt werden die Parkabbos nicht mehr gültig sein. Hier soll ein höherer Extratarif eingeführt werden, der in den kommenden Sitzungen des Stadtrates festgelegt werden soll. Man geht von einem Vorschlag von 2 Lei pro Stunde aus.

Die Handelsräume innerhalb der Temeswarer Theresien-Bastei, die noch nicht vermietet wurden, kommen in diesem Monat wieder ins Gespräch. Die Kreisräte bestimmen am 19. Dezember, wer die verfügbaren Räumlichkeiten besetzten wird. Der Kreisrat will diese Räume Gemeinnützigen Vereinen oder öffentlichen Institutionen geben. Eine davon könnte die Gesellschaft Temeswar sein, erklärte Kreisratsvorsitzender Constantin Ostaficiuc.

Die Kreis- und Stadbehörden in Temeswar gemeinsam mit der Politeschnischen Universität der Stadt wollen 51% der Aktienanteile an der Fußballmannschaft Poli erwerben. Dies kündigte Kriesratsvorsitzender Constantin Ostaficiuc an. Dies allerdings erst nach einem Audit. Das Projekt beführworteten der Temeswarer Bürgermeister sowie die Vorsitzenden der Kreisfilialen der Sozial-Demokraten und der National-Liberalen – so der Demokrat-Liberale Kreisratspräsident weiter.

Fünf Gemeindeverwaltungen aus dem Kreis Arad erhielten Geld aus europäischen Strukturfonds. Es geht um insgesamt eine Million Euro für die Förderung der ländlichen Wirtschaft. Nutznießer sind die Bürgermeisterämter in Paulisch, Glogowats, Matscha, Hellburg und Tautz. Mit diesem Geld sollen touristische Projekte gefördert werden, die ihrerseits neue Arbeitsplätze schaffen sollen.

Die Stadtvewaltungen in den Ortschaften Brad, Petrosani und Lupeni im Kreis Hunedoara erhielten Gelder aus dem Reservehaushalt für die Fernheizung. Es geht um 2 Millione Lei, die verteilt werden. Davor war der Bürgermeister aus Brad 6 Tage lang in Hungerstreik, weil er kein Geld für die Sicherung der Fernheizung in seiner Stadt erhielt. An das Fernheizsysthem in Brad sind cca. 3.000 Wohnungen angeschlossen, in denen rund 10.000 Personen untergebracht sind.

Auch Reschitza erhielt aus dem Reservefonds der Regierung 900.000 Lei für die Fernheizung. Damit soll die bisherige Erdgasrechnung beglichen werden. Die Stadtväter verhandeln einen neien Vertrag mit einer Konkurrenzfirma für die Gaslieferung an die Fernheizzentrale, so der Vorsitzende des Karascher Kreisrates Sorin Frunzaverde.

Die Inspektoren der Kundenschutzbehörde und der sanitär-veterinären Behörde unternehmen in der Adventszeit Kontrollen bei den Anbietern von Saisonwaren. Geprüft werden die Markthallen und die Geschäfte, die Fleisch, Süßigkeiten, elektrische Winterdekorationen aber auch Lebensmittel für die Fastenzeit anbieten. Geprüft werden desweiteren auch die Anbieter von second-hand-Winterreifen. Auch die Gendarmen werden ihre Kontrollen intensivieren, um den Verkauf von Feuerwerkelementen und Knallfröschen sowie von ilegal gefällten Christbäumen zu dämpfen.

Typisch für die Adventszeit ist auch das Schweineschlachten. Das Fleisch kann an den Kontrollpunkten in den Markthallen sanitär überprüft werden. Die Labors arbeiten montags bis freitags zwischen 8Uhr30 und 16Uhr30, samstags zwischen 8 und 13 Uhr sowie sonntags zwischen 8 und 11 Uhr. Die Gebühr für die Analyse gegen den Schweinebandwurm liegt bei 10 Lei.

Und hier auch einige Tipps für Ihren Terminkalender:

Ein Nikolaus-markt ist seit gestern im Regionalen Handelszentrum Temeswar offen. „Das Stiefelchen mit Überraschungen“ der Temescher Industrie-, Landwirtschafts- und Handelskammer ist bis Sonntag zwischen 11 und 20 Uhr besuchbar. 40 Unternehmen aus dem In- und Ausland bieten Spielzeuge, Kleidung, Dekorationen und Geschenke an. Für die Kinder gibt es Bastel- und Kreativwerkstätten. Eine Eintrittskarte kostet 2 Lei. Am Sonntag wird eine Tombola gezogen, wobei 15 Besucher einen Stiefel voller Geschenke gewinnen.

Eine Kleidungsmesse ist diese Woche in Reschitza besuchbar. Diese befindet sich im Kulturhaus der Gewerkschaften, Ihre Ware stellen dabei Unternehmer aus den Bereichen Kleidung, Leder und Schuhe aus. Die Messe ist bis Sonntag zwischen 10 und 19 Uhr zugänglich.

Die Weihnachtsmärkte öffnen ihre Toore in West-Rumänien. In Temeswar ist der Weihnachtsmarkt auf dem Temeswarer Opernplatz ab heute besuchbar. Die Unternehmer bieten bis zum 8.ten Januar Weihnachtsschmuck, Weihnachtsgeschenke, Süßigkeiten, Glühwein und Speisen zum Verkauf. Die Hauptattraktion bildet auch in diesem Jahr die Krippe. In einer speziellen Kinderecke werden Elfen den Kindern Märchen erzählen. Zur Eröffnung des Weihnachtsmarkts wird auch die festliche Straßenbeleuchtung eingeschaltet.

In Arad befindet sich der Weihnachtsmarkt auf dem Platz vor dem Verwaltungspallais und auf der Nebenstraße seitlich des Rathauses. Auch hier gibt es Weihnachtsleckereien und Glühwein aber auch Geschenke und Dekorationen. Die braven Kinder können hinzu in einer gut eingerichteten Ecke die Renntiere des Weihnachtsmanns bewundern. Die Lichter am Christbaum werden am Weihnachtsmarkt vor dem Arader Rathaus am Wochenende feierlich angezündet.

Hiermit endet auch das heutige Wirtschaftsmagazin. Mit weiteren Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in 7 Tagen wieder. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche und heute noch einen angenehmen rumänischen Nationalfeiertag!

12.01. WM1  


12.01. WM2  


 Adrian Ardelean, Temeswar, 01.12.2011
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