Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 09.06.2011

Aus den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche erhalten Sie Informationen zu den Kategorien:
- Wirtschaft Rumäniens im Europäischen Vergleich,
- Entwicklungsperspektiven der rumänischen Wirtschaft,
- Aus der regionalen Wirtschaft,
- UND - Wirtschaftlicher Veranstaltungskalender.
Bleiben Sie dran!

Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:

Zunächst blicken wir kurz auf den Veranstaltungskalender der  deutschsprachigen Wirtschaftsclubs West-Rumäniens. Sie veranstalten diese Tage die regelmäßigen Monatstreffen ihrer Mitglieder. --- Der detuschsprachige Wirtschaftsclub Banat trifft sich heute Abend ab 19Uhr30 im City-Business-Center am 700-ter Platz in Temeswar. Gastgeber ist das Restaurant Thema, im 1. Stock des Gebäudes C. Ehrengast ist heute Abend der Temeswarer Oberbürgermeister Gheorghe Ciuhandu. Danach gibt es eine Weinprobe der Firma Vitalactiv, die österreichische Weine vorstellt. --- Die Mitglieder des deutsch-rumänischen Wirtschaftsvereins Arad unternehmen anlässlich ihres Juni-Treffens einen Ausflug nach Lippa am 23.

Wirtschaft Rumäniens im Europäischen Vergleich:

Rumänien bereitet eine neue Privatisierungswelle vor. Zum Verkauf stehen kommende Woche Minderheitspakete von sechs der vom Staat kontrollierten Energiekonzerne. Dies erklärte Staatschef Traian Basescu der Financial Times gegenüber. Das Programm beinhaltet 10% von den insgesamt noch 40%, die die Regierung beim Erdölkonzern Petrom besitzt, je 15% der Aktien von Transelectrica, Romgaz und Transgaz sowie weitere 10% von Nuclearelectrica und Hidroelectrica. Basescu erwartet, dass die neuen Privatisierungen die rumänische Wirtschaft antreiben werden.

Das Kapital fließt wieder in die neuen EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch nach Rumänien. Das bedeutet einerseits eine Stütze für die Wirtschaft, andererseits aber einen erhöhten Druck auf die Inflation. Die Erörterungen machte der Berater des Notenbankgouverneurs Lucian Croitoru. Bis 2015 soll der Beitrag des Kapitalzuflusses zum BruttoInlandsProdukt bei 2,9% liegen, so die Einschätzungen des Internationalen Währungsfonds. Die rumänischen Behörden schätzen hierfür 3,9 BIP-Prozente ein.

Hier auch die Referenzkurse der Nationalbank Rumäniens für den heutigen Donnerstag: ein Euro wurde gestern Nachmittag  mit 4Lei17 quotiert und ein US-Dollar mit 2Lei84. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei56 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei22. Ein Gramm Gold wurde auf 140 Lei und 56 Bani gewertet.

Die Wirtschaft Rumäniens werde nicht zur Rezession wiederkehren – erklärte der Chef-Ökonom der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Peter Sanfey. Das allerdings unabhängig von der Situation in Griechenland. Befürchtet wird, dass Griechenland nicht mehr in der Lage sein könnte, Zahlungen durchzuführen. Was die griechischen Banken in Rumänien betrifft, solle dies nicht der Fall sein – so der europäische Fachmann weiter. Die Europäische Bank für Wiederaufbau unt Entwicklung schätzt für Rumänien in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum um 1,8% ein. Somit ist die Einschätzung optimistischer, als die des internationalen Währungsfonds und der rumänischen Behörden.

Die globale Wirtschaft wird nach Einschätzung der Weltbank in den kommenden Jahren deutlich wachsen, berichtet die Deutsche Welle in Bonn. Nach 3,2 Prozent in diesem Jahr sei in den beiden folgenden Jahren sogar mit einem Plus von jeweils 3,6 Prozent zu rechnen, heißt es im jüngsten Bericht der Organisation. Die Schwellen- und Entwicklungsländer werden demnach sogar um mehr als sechs Prozent wachsen. Zugleich warnte die Weltbank vor den Folgen steigender Nahrungsmittel- und Energiepreise. Sie verstärkten Inflationstendenzen und erforderten eine striktere Finanz- und Geldpolitik. Risiken sieht die Organisation auch durch einen möglichen neuen Ölpreisschock, sollte sich die Lage im Nahen Osten und in Nordafrika verschlimmern.

Entwicklungsperspektiven der rumänischen Wirtschaft:

Die öffentlichen Schulden Rumäniens erreichen in diesem Jahr einen Hochwert und verlieren langsam dann an Wert in den kommenden Jahren. Das sieht die Finanzen- und Staatshaushaltsstrategie bis 2014 vor. Im vergangenen Jahr lagen die öffentlichen Schulden bei 37,7% des BruttoInlandsProdukts, heuer erreichen sie 40,1 BIP% und werden für die kommenden Jahre auf 39,8, 38,5 und 36,8% eingeschätzt. In absoluten Zahlen werden aber die Schulden nicht geringer, da der Abnahmerythmus kleiner als das erwartete Wachstum des BIP ist. Heuer soll der BIP-Wachstum bei 1,5% liegen und in den folgenden Jahren 4, 4,5 bzw. 4,7% betragen

Die Gehälter der rumänischen Staatsbürger sollen im Monat April untereinheitlich im Vorjahresvergleich gewachsen sein – erklärt das Nationale Statistikamt. Der Anstieg um 0,3% sei auf die Osterprämien zurückzuführen. Der Bruttodurchschnittslohn lag bei 2.066 Lei und der Nettodurchschnittslohn bei 1.498 Lei. Am besten verdiente man im Finanzbereich – fast 3.900 Lei – und am schlechtesten in der Hotel- und Restaurantbranche – 850 Lei im Monat.

Den Arbeitslosen in West-Rumänien standen auch Anfang dieser Woche überdurchschlittlich viele Jobs im Landesvergleich zur Verfügung. Im Kreis Temesch waren rund 460 freie Arbeitsplätze angemeldet, in den Kreisen Arad und Hunedoara je rund 230. Im Kreis Karasch-Severin waren hingegen nur 13 Arbeitsangebote. Landesweit waren 9 Tausend freie Arbeitsplätze registriert, die meisten davon nachwievor für Bewerber mit geringer Ausbildung.

Die Arbeitslosenrate im Kreis Temesch erreichte mit 1,9% ihren geringsten Wert der beiden letzten Jahren. Darüber informierte der Chef des Arbeitsamtes Liviu Neguþ. Die Frauen sind von der Arbeitslosigkeit mehr getroffen als die Männer. Registriert werden im Kreis Temesch 6.300 Arbeitslose. Zwei Drittel davon erhalten Arbeitslosengeld. Am meisten betroffen ist die Kategorie zwischen 40 und 49 Jahren.

Nun zu den Themen aus der regionalen Wirtschaft:

Die Nutzung der Autobahn auf dem 4. paneuropäischen Korridor wird gebührenpflichtig sein. Verkehrsministerin Anca Boagiu sagte, die Höhe der Gebühr werde angekündigt, nachdem die meisten Teile der Autobahn befahrbar sein werden, nämlich im Jahr 2015. Die Ministerin beteiligte sich an der Unterschriftszeremonie mehrerer Autobahnsegmente auf der Strecke Hermannstadt-Broos. Die Investition beläuft sich hier auf 430 Millionen Euro. Der 4. paneuropäische Korridor verbindet auf Festland Deutschland mit der Türkei und führt über Nadlak – Arad – Temeswar – Lugosch – Diemrich – Broos – Hermannstadt – Bukarest – Feteschti und Konstantza. Die Strecke Diemrich – Nadlak soll 2013 fertig sein und die Verbindung zur ungarischen Autobahn sichern. Bereits Ende dieses Jahres soll die Strecke zwischen Temeswar und Arad dem Verkehr frei gegeben werden.

Die Einrichtungsarbeiten der ökologischen Mülldeponie Temeswars bei Ghizela werden übergeben. Das Prozedere hält 30 Tage an. Danach wird die Dokumentation nach Brüssel zugeschickt, wo die Investition von über 50 Millionen Euro des Kreisrates abgerechnet wird. Die Behörden beabsichtigen, eine Finanzierung für das ganze Müllentsorgungssystem des Kreises zu erhalten. Dieses beinhaltet 3 Sammel- und Sortierungspunkte, eine Übergangsstation sowie die Schließung der alten Deponies bei Partza, Hatzfeld, Busiasch, Großsanktnikolaus, Lugosch und Fatschet.

Die Müllentsorgungsgesellschaft Retim feiert diese Woche 100 Jahre Reinigungstätigkeit in Temeswar. Innerhalb der Feierlichkeiten werden eine Fotoausstellung eröffnet, eine Monografie vorgestellt und mehrere Konzerte organisiert. Morgen Abend soll die Rockband Cargo auftreten und am Samstag-Abend Phoenix. Die Feierlichkeiten finden im Rahmen des Stadtfestes Temeswar – KleinWien statt. Der Stadtrat der Königlichen Freistadt Temeswar beschloss 1911 die Gründung eines Dienstes, der den Stadtmüll entsorgen sollte.

Die Erneuerungsarbeiten am Temeswarer Kinderpark erhalten grünes Licht. Der Beginn der Arbeiten soll nächste Woche am Dienstag unterzeichnet werden. Hierfür wurde eine Ausschreibung organisiert, die vom Stadtunternehmen Horticultura gewonnen wurde. Erneuert werden die Alleen und die Spielplätze. Die Investition beläuft sich auf 2 Millionen Euro. Die Arbeiten sollen in 6 Monaten fertig sein. Der Kinderpark wurde vor 8 Jahren geschlossen nachdem sich ein Unfall ereignet hatte infolge dessen ein Kind verletzt wurde.

Der Temescher Kreisrat schreibt erneut die Räumlichkeiten der renovierten Theresienbastei aus. Die Lastenhefte kann man vom Sitz des Kreisrates erhalten und die Angebote können bis zum 22.sten Juni um 10 Uhr vorgelegt werden. Die Ausschreibung findet am Donnerstag, dem 23.sten Juni, um 13 Uhr statt. Andererseits beabsichtigt der Kreisrat eine weitere Räumlichkeit in Lugosch zu verkaufen. Die Ausschreibung hierfür findet ebenfalls am 23.sten Juni – aber um 12 Uhr statt.

Und nun zum Wirtschaftlichen Messenkalender:

Eine grenzüberschreitende Messe mit dem Namen „Energie der Zukunft“ wurde heute in Temeswar eröffnet. Daran nehmen 20 Unternehmen aus Rumänien und Ungarn teil. Sie stellen Systeme und Anlagen für das Gewinnen von grüner Energie aus. Die Messe kam heuer zur 5.ten Auflage und kann bis Samstag im Regionalen Wirtschaftszentrum besucht werden. Die Öffnungszeiten sind zwischen 11 und 19 Uhr. Der Eintritt und die Teilnahme am Messe-Programm sind kostenlos.

Eine weitere grenzübeschreitende Messe findet von heute bis Samstag in Pancevo, Serbien, statt. Unternehmen aus der serbisch-rumänischen Grenzregion stellen ihre Angebote, Produkte und Dienste vor. Mit dabei sind auch 10 Firmen aus Rumänien, die sich gemeinsam innerhalb eines Standes der Temescher Handelskammer vorstellen. Ihre Teilnahme ist durch das europäische Projekt zur wirtschaflichen Förderung des historischen Banats möglich. Das Messeprogramm umfasst desweiteren Wirtschaftstreffen und Konferenzen zu verschiedenen Themen.

Eine Messe der Europäischen Förderung findet am Wochenende im Kreis Karasch-Severin statt. Geschäftsleute aus den 4 Kreisen West-Rumäniens: Temesch, Arad, Hunedoara und Karasch-Severin stellen ihre Unternehmen vor, die sie mit Hilfe von EU-Geldern aufgebaut haben. Zudem stellen sie ihre Produkte zur Schau und bieten sie auch zum Verkauf an. Die Messe der Europäischen Förderung ist am Samstag und Sonntag in Rãcãºdia besuchbar. Seine Teilnahme hat auch Landwirtschaftsminister Valeriu Tabara angekündigt.

Das waren die Wirtschaftsmeldungen dieser Woche und hiermit endet auch das heutige Wirtschaftsmagazin. Mit weiteren Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in 7 Tagen wieder. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!


06.09. WM  


 Adrian Ardelean, 09.06.2011
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