Allgemein Deutsche Zeitung für Rumänien

Vertreterversammlung und Vorstand des Deutschen Forums tagten

Die erste ordentliche Vertreterversammlung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) im Jahr 2011 fand am Freitag, den 3. Juni, im Forumshaus statt. Zuvor war der DFDR-Vorstand zu seiner dritten Beratung in diesem Jahr zusammengetreten. Beide Sitzungen wurden von Klaus Johannis, dem Vorsitzenden des Deutschen Forums geleitet, an beiden nahmen Repräsentanten aller fünf Regionalforen teil sowie der Ehrenvorsitzende Dr. Paul Philippi, der Abgeordnete Ovidiu Gant und Helge Fleischer, der Unterstaatssekretär im Departement für interethnische Beziehungen. Der Vertreterversammlung wohnte als Gast der deutsche Generalkonsul Thomas Gerlach bei, zugegen waren die Geschäftsführer der DFDR-Stiftungen. Im Anschluss an die Sitzungen wurde das Buch „Bucuresti, Berlin, Bruxelles“ von Ovidiu Gant vorgestellt. 


In seinem Bericht vor der Vertreterversammlung gab Klaus Johannis Positives bekannt: In diesem Jahr noch werden die Bauarbeiten an dem in Bukarest als Forumssitz angekauften Haus beginnen, wofür die Mittel bereitstehen. Bislang wurden die aus dem Staatshaushalt zugesicherten Summen pünktlich überwiesen. 2010 wurden 144 Kulturveranstaltungen abgehalten, in diesem Jahr bis Ende Mai allerdings erst 40. Auf dem Büchertisch des Forums gibt es eine Reihe Neuerscheinungen, andere Bücher sind in Vorbereitung. Aufgefordert hat der Landesvorsitzende die Regionalverbände sich für die Kulturtätigkeit einzusetzen und weitere Anträge für die Finanzierung von „Sprachbindungsmaßnahmen“ aus BMI-Mitteln zu stellen.

Der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Gant ging auf die Parlamentstätigkeit der letzten Zeit ein. Er erwähnte die Verabschiedung des Gesetzes demzufolge die Wahl der Bürgermeister künftig in einem Wahlgang erfolgt. Im juristischen Ausschuss brachte er einen Novellierungsvorschlag des Gesetzes zur Entschädigen der Opfer des Kommunismus dahingehend ein, dass das Gesetz auch für die Russlanddeportierten Gültigkeit erlangt. Auch informierte er, dass die Fraktion der nationalen Minderheiten eine Aussprache mit den Fachleuten des Statistikinstitutes hatte betreffend die Volkszählungs-Fragebogen sowie deren Auswertung und es gleichgültig ist, ob sich die Rumäniendeutschen als Schwaben, Sachsen, Deutsche oder Zipser erklären. Helge Fleischer berichtete, dass sich in dieser Woche der Unterausschuss für die deutsche Sprache der gemischten deutsch-rumänischen Regierungskommission konstituiert. Die Kurzberichte der DFDR-Schulkommission sowie der Vertreter im Rat der nationalen Minderheiten waren in den Sitzungsmappen enthalten.

Mit einer Stimmenthaltung wurde die Rechnungslegung 2010 angenommen, Einstimmigkeit herrschte bei der Annahme des Audit-Berichts sowie des vom DFDR-Vorstand im Februar genehmigten Haushaltsplanes für das laufende Jahr und sodann bei der Bestätigung des Landesvorstands. Im Vorstand besprochen und von der Vertreterversammlung beschlossen wurde die freiwillige Auflösung durch Beschluss der Teilhaber der ADZ GmbH. Diese war 2008 stillgelegt worden, nachdem das DFDR die Herausgeberschaft der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien übernommen hatte. Martin Bottesch erhielt von der Vertreterversammlung das Mandat, in der Teilhaberversammlung die freiwllige Auflösung zu vertreten.

In seinem Wort zu Beginn der Vertreterversammlung hatte der Ehrenvorsitzende Dr. Paul Philippi über den „politischen Kulturfaktor Zeitung“ gesprochen und den Antrag gestellt, aus den für Kultur zur Verfügung stehenden Mitteln ADZ-Abonnements für jedes Ortsforum und eventuell auch Einzelhaushalte zu finanzieren, da die Tageszeitung das wohl „wichtigste Instrument kontinuierlicher Information über das, was in unseren deutschen Gemeinschaften Rumäniens passiert, was in ihnen gewollt und angedacht wird“ ist. Der Antrag wurde ausführlich debattiert und dem ADZ-Ausschuss zur Entschlussfassung weitergereicht. Beschlossen hat die Vertreterversammlung ein Deutsches Jahrbuch 2012 bei der ADZ in Auftrag zu geben, das bis zum Jahresende als Druck vorliegen soll. Ebenfalls beschlossen wurde, dass die Regionalforen auch künftighin 50 Bani je Mitglied aus den Mitgliedsbeiträgen an das Landesforum abführen.  
Auf der Tagesordnung der DFDR-Vorstandssitzung hatten mehrere Haushaltsumschichtungsanträge sowie Anträge auf Zusatzfinanzierung gestanden, deren Beschlussfassung für die nächste Sitzung vertagt worden ist.
 Hannelore Baier, Hermannstadt, 03.06.2011
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